Altkleidersammlung in Schönebeck unterstützt Gemeindeprojekte
Am Samstag war es wieder soweit. Wer früh aus den Federn gekommen war, konnte die drei Busse durch Schönebeck fahren sehen. Um 8 Uhr begann der Einsatz der fleißigen Helfer. Drei Stunden lang sammelten sie mit ihren Fahrzeugen die Altkleiderbeutel an den Straßenrändern ein. An der Sammelstelle am Kaldenhover Baum wurden die Säcke auf einen großen LKW umgeladen.
Viermal im Jahr organisiert Reinhold Schramm von der Kirchengemeinde St. Antonius Abbas die Altkleidersammlung in den Straßen des Ortsteils. Und das schon seit 1982. „Wir machen das zusammen mit dem BDKJ-Stadtverband Oberhausen, früher waren 20 Gemeinden beteiligt, jetzt sind es noch zehn. Wir treffen uns einmal im Jahr, um die Termine abzusprechen, den Rest organisiert jede Gemeinde eigenverantwortlich“, erzählt Schramm.
Hohe Maßstäbe
Und da gibt es jede Menge zu organisieren. 4.300 Werbezettel wollen gedruckt und verteilt werden, um auf die Aktion aufmerksam zu machen. Die Sammelfahrzeuge müssen beschafft werden: „Die Firma Meinrich stellt uns kostenlos einen Bus zur Verfügung, unser Gemeindebus und einer des Seniorenstiftes in Steele übernehmen den Rest“, freut sich Schramm.
Jedes Jahr werden in Deutschland rund eine Million Tonnen Gebraucht-Textilien in Altkleidersammlungen gegeben. Diese Menge füllt 62.000 LKW. Würde man diese aneinanderreihen, ergäbe das eine LKW-Schlange von Flensburg bis Innsbruck.
Damit die Altkleidersammlung in Schönebeck verantwortungsvoll abläuft und die gesammelten Kleider einer fairen Verwertung zugeführt werden, legt man beim Weiterverkauf an den sogenannten "Verwerter" hohe Maßstäbe an.
Die Firma Warmuth, die mit ihrem LKW die Altkleidersäcke sammelt und zur Waage fährt, ist ein zertifizierter Textilrecycler. Sie hat sich verpflichtet, nach den Richtlinien des Dachverbandes FairWertung e.V. zu arbeiten. Der Dachverband ist der Zusammenschluss gemeinnütziger Altkleidersammler in Deutschland, der bestimmte Standards für das Sammeln und Verwerten von Altkleidern festlegt.
Nach dem Wiegen – und jedes Mal kommen zwischen vier und fünf Tonnen Kleidung zusammen – bekommt die Gemeinde das Geld, das dann auf verschiedene soziale Projekte aufgeteilt wird. 50 Prozent gehen an das Straßenkinder-Projekt "Talita Kumi", ein Hilfsprojekt für Straßenmädchen in Quito im südamerikanischen Ecuador. Als Dank für ihre Mithilfe teilen sich die Messdiener und die Pfadfinder die andere Hälfte zu gleichen Teilen.
Um 11 Uhr ist eigentlich Schluss mit der Sammlung. Für die 20 beteiligten Jugendlichen und die Fahrer ist aber noch lange keine Pause angesagt. „Meine Familie und ich sind den ganzen Samstag telefonisch erreichbar“, betont Schramm.
Sammeln auch am Samstag
Sollten Altkleidersäcke bei der Fahrt durch die Schönebecker Straßen übersehen worden sein oder nicht rechtzeitig am Straßenrand stehen, weil man samstags gerne mal länger schläft, ist das also kein Problem. „Das Sammeln geht oft bis in den Nachmittag und was wir dann geleistet haben, ist echte Knochenarbeit“, weiß Reinhold Schramm aus langjähriger Erfahrung.
Die Aktion der Schönebecker hat sich längst über die Grenzen Stadtteils hinaus herumgesprochen. Auch in den Zeiten zwischen den Sammelaktionen gehen viele Anrufe bei Reinhold Schramm. Die Altkleider holt er dann selbst ab. „Im Moment habe ich die ganze Garage voll. Die Spenden werden jetzt auch der Verwertung zugeführt", freut er sich über die Spendenbereitschaft. in drei Kleinlastern wurden die Altkleider am Samstagmorgen in den Straßen von Schönebeck gesammelt.
Text: Doris Brändlein
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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