Borbecker Bürger- und Verkehrsverein kritisiert eine mögliche Aufgabe des Krankenhauses
Was wird mit dem Philippus?
Beim Bürgerdialog des Borbecker Bürger und Verkehrsvereins (BBVV) gab es in dieser Woche nur ein Thema: Die Pläne der Contilia Gruppe, das Marienhospital Altenessen zum einzigen Krankenhausstandort im gesamten Essener Nordwesten auszubauen und im gleichen Atemzug das Philippusstift in ein ambulantes Versorgungszentrum ohne stationäre Betten umzuwandeln.
Beim Bürgerdialog im Stützpunkt des SPZ hat sich erster Widerstand gegen die mittelfristige Aufgabe des letzten Krankenhauses im Essener Nordwesten formiert. Das Argument, der Essener Norden würde mit dem Neubau des Marienhospitals eine hochwertige, neuesten medizinischen Ansprüchen genügende stationäre Versorgung erhalten, könne den Verlust für den Großraum Borbeck nicht wettmachen.
Stellungnahme des BBVV
Die Krankenhäuser in Essen seien schon heute einseitig zugunsten des Essener Südens verteilt. Während nördlich der A40 nur drei Krankenhäuser plus ein Spezialkrankenhaus vorgehalten würden, verfüge der Essener Süden über neun Krankenhäuser plus drei Spezialeinrichtungen. "Die Aufgabe des Philippusstifts käme im Großraum Borbeck einem Kahlschlag gleich, das Mittelzentrum Borbeck würde eine weitere Zentralfunktion verlieren. Erschwerend kommt die schlechte verkehrliche Anbindung nach Altenessen hinzu, so die einhelligen Argumente der Teilnehmer", erklärt Susanne Asche, 1. Vorsitzende des BBVV, in ihrer Stellungnahme.
Der erste Schritt müsse jetzt die Offenlegung der konkreten Pläne der Contilia Gruppe für die Zukunft des Philippusstifts sein. Außerdem erwarte der BBVV Angaben zum Krankenhausbedarfsplan vor dem Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung in den Bezirken und zu möglichen stadtplanerischen Alternativen. Daher wird der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein im neuen Jahr zu einer Informationsveranstaltung mit dem Träger des katholischen Klinikums und Vertretern der Gesundheitsverwaltung und der Stadtplanung einladen.
Investition von 10 Mio. Euro
Bereits Ende November veröffentlichte die Contilia Gruppe ein Statement zu den Entwicklungen. So habe das Unternehmen ein Investitionspaket in Millionenhöhe beschlossen und schon in den nächsten Monaten sollen jeweils rund zehn Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur und des Leistungsangebotes im Borbecker Philippusstift und im Stoppenberger St. Vincenz-Krankenhaus investiert werden. Dazu gehöre unter anderem der geplante Ausbau beider Standorte um zusätzliche Stationen und die Wiedereröffnung einer Chirurgischen Klinik im Philippusstift.
"Das ist unser Stand", erklärt Thomas Kalhöfer aus der Unternehmenskommunikation der Contilia Gruppe. Weiter wolle die Contilia mögliche Spekulationen nicht kommentieren. Anfang des Jahres will das Unternehmen auch dem Borbeck Kurier die Pläne eines Gesundheitsversorgungskonzeptes für den Essener Nordwesten vorstellen.
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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