Verwaltung setzt weiter auf Standort Rauchstraße

Jetzt ist sie also raus, die neue Standortliste für den Bau von Asylbewerberunterkünften.

In Borbeck soll nach Ansicht der Verwaltung eine solche an der Rauchstraße entstehen. An dem Standort wird festgehalten, auch auf der im Februar vorgelegten Liste war das Gelände gegenüber des ehemaligen Mörtelwerks bereits zu finden.
Die Verwaltung hat und musste bei der Diskussion um mögliche Standorte noch einmal nachgebessern. Dennoch sind viele Bezirkspolitiker sind nicht amüsiert. Denn von einer Bürgerbeteiligung oder einer der Bezirksvertretungen kann auch diesmal keine Rede sein. Die sei nicht möglich, heißt es dazu in einem Schreiben an die Bezirksbürgermeister. Eile sei geboten, denn bereits im August würden monatlich rund 210 zusätzliche Plätze benötigt.

Kritik am Dezernat Renzel

Das mag so sein. Doch Fakt ist: Die Bezirksvertretungen bleiben auch diesmal wieder außen vor. Das sieht Kevin Kerber von der SPD Fraktion in der BV IV genauso und spart nicht mit Kritik am Dezernat von Peter Renzel. „Wir erkennen die Dringlichkeit in dieser Sache, doch das war wieder einmal ein Schnellschuss des Dezernenten.“ Thomas Mehlkopf-Cao, Fraktionsvorsitzender der CDU in der BV IV, sieht die Sache ähnlich: „Die Verwaltung hat zum wiederholten Male ihre Zusagen nach Beteiligung nicht eingehalten. Sicherlich wird unter Hochdruck gearbeitet, doch das ist nicht gleichbedeutend damit, dass die Reihenfolge der Beschlüsse und Entscheidungen nicht mehr eingehalten werden muss. Wer so handelt, muss mit Kritik rechnen.“

Interimslösung mit angemieteten Containern

Das vorgestellte Konzept der Verwaltung hält für den Großraum Borbeck am Standort Rauchstraße/Prosperstraße fest. Allerdings nur als Interimslösung mit angemieteten Containern. Ob es aber letztendlich wirklich dazu kommt, muss der Rat entscheiden.
Die Mitglieder der BV IV können sich erst knapp eine Woche später noch einmal des Themas annehmen. Denn die nächste Sitzung der neugewählten BV findet erst am 8. Juli statt. Dann könnte die Vorlage bereits durch den Rat sein.