Straßenbahnlinie 105 von Frintrop nach Oberhausen - Grüne wollen Pläne nicht vorschnell aufgeben
Ratsbürgerentscheid in Oberhausen wegen Verlängerung der Tram 105 angekündigt
Grüner Ratsherr Rolf Fliß appelliert: EVAG-Aufsichtsratsvorsitzender sollte offensiv für die Sinnhaftigkeit einer Tramlinie streiten, statt Fatalismus zu verbreiten.
Im Ratshausfoyer wirbt dieser Tage noch eine sehr informative Ausstellung über die Wiedergeburt moderner Strassenbahnnetze in vielen europäischen Städten mit großformatigen Fotos für den Ausbau des schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehrs. Die Ausstellung ist als Auftakt zur anstehenden feierlichen Eröffnung der neugebauten Strassenbahnstecke für die 109 über den Bertold-Beitz-Boulevard gedacht. Jetzt steht diese Ausstellung allerdings im völligen Kontrast zu drohenden Einschränkungen anderer Strassenbahnprojekte unserer Nachbarstädte oder nach weiteren Haushaltseinschränkungen auch in Essen. Nicht bloß in Mülheim, auch in Oberhausen geraten Straßenbahnlinien aus der Spur, wenn sich dagegen kein Protest erhebt.
Ende der Strassenbahn weiter an der Oberhausener Stadtgrenze?
In der essener Lokalpresse wird am 23. September 2014 der Aufsichtsratsvorsitzende der Essener Verkehrs-AG (EVAG), Wolfgang Weber (SPD) mit der Aussage zitiert: „Für mich ist klar, dass es die Linie 105 nicht geben wird. Das Ding ist gelaufen. Sie werden in einer hoch verschuldeten Stadt wie Oberhausen keine Mehrheit für ein Nahverkehrsprojekt finden.“
Dazu erklärt Rolf Fliß, grünes EVAG-Aufsichtsratsmitglied:
„Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Statt das Projekt schlecht zu reden und Fatalismus zu verbreiten, sollte der EVAG-Aufsichtsratsvorsitzende lieber für das sinnvolle und auch vom Rat der Stadt Essen mit großer Mehrheit beschlossene Projekt der Verlängerung der Tram 105 werben. Mit der Verlängerung der Straßenbahn würde der Essener Nordwesten umsteigfrei deutlich besser zur Neuen Mitte und zum Hauptbahnhof in Oberhausen angebunden werden. Die umweltfreundliche Straßenbahn würde hier ein noch attraktiveres Angebot zum Umstieg vom Auto auf den Nahverkehr schaffen.
Wir Grüne sind sehr dafür, sich bei Infrastrukturprojekten dieser Größe dem Bürgervotum zu stellen. Die Freunde des ÖPNV haben dann aber auch die Pflicht, die Vorzüge einer solchen Angebotsverbesserung offensiv zu vertreten. Hasenfüßigkeit wird vom Wähler dagegen nicht belohnt.“
Autor:Walter Wandtke aus Essen-Nord |
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