SPD Borbeck will nicht nur in Wahlkampfzeiten präsent sein
Politisch interessiert, das war Marcus Schütz eigentlich schon immer. Nur fehlte dem 42-jährigen Juristen vielfach die Zeit, das Interesse in aktives Engagement umzumünzen. Seit knapp sechs Jahren ist das anders. Da bringt sich der gebürtige Borbecker mit ein in die Arbeit seiner Partei, der SPD. Er arbeitet mit im Ortsverein, übernimmt Vorstandsaufgaben und ist seit wenigen Monaten sogar der neue Mann an der Borbecker Spitze. "Zumindest der im SPD-Ortsverein", schränkt er schmunzelnd ein.
Und er hat sich einiges vorgenommen. Der neue OV-Vorsitzende krempelt die Ärmel hoch. Im Konsens mit Vorstand und den Mitgliedern soll vieles anders werden in der SPD Borbeck. "Wir müssen wieder präsenter sein für die Menschen hier", erklärt der gebürtige Borbecker sein Ziel.
Infostand in der Fußgängerzone
Im Mai haben Schütz und seine Mitstreiter damit angefangen, diese Präsenz sichtbar zu machen. Sie haben einen Infostand in der Fußgängerzone organisiert. "Es ging um das Bienensterben", erinnert sich der Vorsitzende noch gut an den Tag. Viele Bürger zeigten Interesse, informierten sich vor Ort bei der Fachfrau vom örtlichen Imkerverein, die die Genossen mit ins Boot geholt hatten. "Es gab aber auch Stimmen, die mit dem Ausspruch, 'Ach, ist schon wieder Wahl' an unserem Stand vorbeimarschiert sind", berichtet Schütz. Und mit ihren abfälligen Bemerkungen haben sie unbewusst Wasser auf seine Mühlen gegossen. "Denn es zeigt ja deutlich, dass viele Bürger das Gefühl haben, die Parteien geben sich nur in Wahlkampfzeiten kommunikativ." In Borbeck soll das wieder anders werden. Der Anfang ist gemacht.
Gesundes Wohnumfeld Borbeck
Marcus Schütz, der aktuell als Oberstaatsanwalt in Hamm tätig ist, plant mit seinen Mitstreitern regelmäßige Infostände und -veranstaltungen. "Zu Themen, die für die Borbecker von Bedeutung sind." So wollen die Genossen das Thema "Gesundes Wohnumfeld Borbeck" auf die Agenda setzen. "Dabei spielen sowohl der Zustand der Radwege, die Sauberkeit der Grünanlagen, die Sicherheit im Stadtteil und natürlich auch die Entwicklung der Mieten eine Rolle."
Sich einbringen, Impulse setzen und weitertragen, wenn notwendig auf Landes- und Bundesebene, das haben sich die Mitglieder um den neuen Vorsitzenden auf ihre Fahnen geschrieben. Im September möchte sich die neue Mannschaft erst einmal im Ortsteil vorstellen. "Damit die Leute auch wissen, mit wem sie es zu tun haben", so Schütz.
Neue Internetseite in Planung
Dann wird auch die neue Internetseite des Ortsvereins fertig sein. "Damit wir auch online erreichbar sind." Über Facebook ist schon jetzt der Kontakt zum Ortsverein möglich.
An jedem ersten Donnerstag im Monat ist Marcus Schütz fest verplant. Dann nämlich trifft sich der Ortsvereins-Vorstand unter seiner Führung zur Vorstandssitzung in den Räumen der AWO an der Borbecker Straße. "Wir gestalten die Sitzungen bewusst Mitglieder offen", verrät er. Nicht im stillen Kämmerlein sollen die Themen der Ortsvereinsarbeit diskutiert und festgelegt werden. "Uns ist wichtig, wenn die Mitglieder Dinge an uns herantragen, die ihnen auf den Nägeln brennen. So funktioniert Volkspartei." Genau die will die SPD in Borbeck sein - oder wieder werden. Ansätze sind da. "Wir haben eine gesunde Mitgliederstruktur", so Schütz, "gerade im Vorfeld des Koalitionsentscheids sind einige neue Mitglieder zu uns gestoßen."
Keine schlechten Voraussetzungen
Und sie sind geblieben. Der Vorsitzende ist sicher: Die Mischung aus Alt und Jung, aus erfahrenen Genossen und solchen, die die SPD neu verstärken, stimmt. Und viele sind bereit, aktiv mitanzufassen. Keine schlechte Voraussetzung für einen Neustart.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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