Schaffung von Stellplätzen am Frintroper Markt wurde in der BV IV diskutiert
Ein Nachtrag aus dem Nichts: Anwohner hätten gefragt, ob die Schaffung zusätzlicher Stellplätze am Frintroper Markt zur Steigerung der Attraktivität machbar sei. Daraufhin legte die Verwaltung für die Dienstagssitzung der Bezirksvertretung IV prompt Kostenaufrechnung und Planungsskizze vor. Über Sinn und Unsinn der 12.000-Euro-Maßnahme scheiden sich im Gremium die Geister.
Das Papier selbst ist eher außergewöhnlich und sorgte am Dienstag entsprechend für Verwunderung: „Die Verwaltung geht gleich hin und macht einen Antrag zur Planung“, staunt Ulrich Schulte-Wieschen, Fraktionsvorsitzender der SPD in der BV IV. Grundsätzliche Idee ist, die Attraktivität des Platzes und des Wochenmarkts durch die Schaffung zusätzlicher Stellplätze zu steigern. Sieben Stück könnten dort unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten mit mehr oder minder großem Aufwand angelegt werden: Vorhandene Sperrpfosten müssten versetzt werden, andere hinzukommen. Alternativ könnten Sitzbänke als Abgrenzung verwendet werden. Während die erste Variante die Bezirksvertretung knapp 9.000 Euro kosten würde, schlägt die Sitzbank-Lösung mit bis zu 12.000 zu Buche.
Die Maßnahme ist erst jetzt überhaupt möglich, weil eine 25 Jahre alte Zweckbindungsfrist für Fördermittel gerade ausläuft. Hätte es vor Ablauf der Frist Veränderungen am Markt gegeben, wären die Kosten zu erstatten gewesen.
Frage der Kosten
Für SPD-Fraktionschef Schulte-Wieschen kommt der erste Schritt vor dem zweiten: „Wir sehen die Realitäten: Im Moment gibt es da nichts. Vielmehr sollten wir erst einmal überlegen, wie wir da einen richtigen Wochenmarkt hinkriegen.“ Eine Verkleinerung der Fläche könne sogar einen Attraktivitätsverlust bedeuten, weil dadurch Raum für Marktstände verloren ginge: „Wenn's dann noch heißt, es soll auf die Kosten der Bezirksvertretung gehen, kriege ich Bauchschmerzen.“ Bevor also investiert werde, sollte zunächst ausgelotet werden, ob die Bürger den Bedarf sehen. Ein möglicher Ort dafür sei der Stadtteilentwicklungsprozess Frintrop/Bedingrade.
Ganz anders sieht das die CDU-Fraktion: „Wir begrüßen den Vorschlag sehr“, betont deshalb BV-IV-Fraktionsvorsitzender Thomas Mehlkopf-Cao, „da gibt’s jetzt schon jede Menge Parkdruck.“ Die CDU habe die Maßnahme bereits seit Jahren gefordert, wegen der Zweckbindungsfrist waren den Politikern allerdings die Hände gebunden. Entscheidend sei dabei weniger die Attraktivitätssteigerung zur Gewinnung neuer Geschäfte, als vielmehr die Interessen der Menschen aus dem Umfeld: „Die Maßnahme ist für das Lebenswertgefühl der Leute dort wichtig.“ Die Kosten hält Mehlkopf-Cao aber ebenfalls für problematisch: „Mir ist die günstigste Lösung mit möglichst vielen Parkplätzen die liebste.“ Statt die Stellmöglichkeiten in die Fläche einzulassen, könnte der Platz einfach an marktfreien Tagen zum Parken geöffnet werden.
Während die Bezirksvertretung IV am Dienstag keine Bereitschaft zeigte, die Maßnahme umzusetzen, kann sich deshalb zumindest die CDU-Fraktion vorstellen, in einer der kommenden Sitzungen einen Antrag zu stellen, der die Prüfung einer kostengünstigen Alternative vorsieht.
Autor:Alexander Müller aus Essen-Borbeck |
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