Klaus Diekmann lässt es ruhiger angehen - aber so ganz ohne Politik und Co wird es wohl nie gehen
Nach Rückzug aus der ersten Reihe endlich wieder mehr Zeit für die Berge
„Einen Vorsprung im Leben hat, wer da anpackt, wo andere erst einmal reden.“ Dieses Zitat von John F. Kennedy prägt bis heute das Leben des Schönebeckers Klaus Diekmann. Frei nach dem Motto „Eine Tat ist besser als 1000 Worte“ legt der 76-Jährige auch im „Rentenalter“ noch lange nicht die Hände in den Schoß. „Ich will weiterhin mithelfen, dass Schönebeck noch schöner wird“, versichert der Essener Ratsherr.
von Doris Brändlein
Aber nicht mehr in dem Tempo der früheren Jahre. Klaus Diekmann muss lernen, loszulassen, das gut bestellte Feld von anderen mit beackern zu lassen. Nach 45 ereignis- und arbeitsreichen Jahren ist das nicht einfach.
Den Staffelstab an einen Nachfolger zu übergeben, das fällt nicht leicht. Auch Klaus Diekmann nicht. Aber er handelt, wenn andere noch reden. Und so ist er in seiner Partei diesen Schritt bereits gegangen, zumindest auf Ortsverbandsebene ins zweite Glied zurückgetreten. Marc Wittlings hat den Staffelstab übernommen. Der Bezirksvertreter ist nun auch Vorsitzender im CDU Ortsverband Schönebeck.
Vorsitzender für mehr als vier Jahrzehnte
Von 1974 bis Anfang dieses Jahrs hatte Diekmann das Amt des Vorsitzenden inne. Aber nicht nur das, er hat die mit dem Amt verbundenen Aufgaben auch gelebt. Einen Großteil seiner Kraft und jede Menge Zeit widmete er 'seinem' Schönebeck. Und hat damit wesentlich dazu beigetragen, dass der Stadtteil im Essener Westen Bestnoten von den Bürgern erhält. Ob sonntagsmittags oder nach Feierabend - die Schönebecker wussten, dass sie sich wann auch immer mit ihren Anliegen an den Mann vom Dreigarbenfeld wenden konnten. Telefonisch oder auch persönlich.
Klaus Diekmann hat sich gekümmert. Ob es um Sport, Schul- und Verkehrspolitik oder aber das Grün im Stadtteil ging. „Ich bin für die Anderen da, nicht die Anderen für mich“, dieses Credo bestimmte die politische und berufliche Laufbahn des Politikers.
Ehrenvorsitzender beim Bürger- und Verkehrsverein
Beruflich hat Klaus Diekmann schon längst einen Schlusspunkt gesetzt. Und jetzt möchte der Mittsiebziger auch in Sachen Politik und hinsichtlich seiner zahlreichen Engagements auf Vereinsebene kürzertreten. Mehr Zeit für Familie und Hobbies. Aber so ganz ohne wird es bei Klaus Diekmann nie gehen. Seine Weggefährten wissen, was sie an ihm haben und hatten, danken ihm seinen jahrzehntelangen Einsatz. So hat ihn der Bürger- und Verkehrsverein Schönebeck, zu dessen Gründern Diekmann gehört, jüngst zum Ehrenvorsitzenden gemacht. Und wann immer bei Festvorbereitungen oder ähnlichem Hilfe benötigt wird, dann ist da. Er packt mit an, in der ersten oder aus der zweiten Reihe heraus.
Weiterhin aktiv bei der Sportabzeichen-Abnahme
Drei Ziele hat sich der Privatmensch Diekmann für die nächsten Jahre vorgenommen.
Der Mitgründer der Sportgemeinschaft Essen-Schönebeck, der in seiner aktiven Zeit als Läufer erfolgreich war, will weiterhin zur Verfügung stehen, um mit den anderen ehrenamtlichen Übungsleitern das Sportabzeichen abzunehmen. „Letzte Woche hatte ich einen Anruf eines jungen Mannes, der das Sportabzeichen für seine berufliche Laufbahn braucht. Da es keinen Termin gab, der passte, habe ich spontan zugesagt und das Sportabzeichen außer der Reihe abgenommen“, freut sich Diekmann.
Engagement im sozialen Bereich
Auch im sozialen Bereich soll sein Engagement weitergehen. „Ich war in St. Antonius Messdiener, dann Jugendleiter im Dekanat Borbeck, habe jahrelang in dieser Funktion 'schwer erziehbare Kinder' in Ferienfreizeiten nach Südtirol begleitet. Auch heute arbeite ich noch mit den Stellen in Bergeborbeck zusammen, wenn meine Zeit es zulässt.“
Ein persönliches Ziel möchte Diekmann jetzt in die Tat umsetzen. „Ich wünsche mir Zeit für das Bergwandern, das ist etwas in den Hintergrund geraten.“ Seit über 40 Jahren ist das Südtiroler Ahrntal ein beliebtes Urlaubsziel für die Familie. Der Schönebecker kann jetzt das Wandern in der beeindruckenden Natur wieder mehr genießen.
Entspannung zwischen Salat und Aprikosen
Zu Hause findet er den Ausgleich für unendliche Sitzungen und Rund-um-die-Uhr-Engagement in seinem geliebten Garten. „Bei der Arbeit dort entspanne ich vollkommen, da höre ich nicht mal das Telefon“. Kartoffeln, Kürbis, Salat, Aprikosen, Pfirsiche, Beeren und Äpfel sind der verdiente Ertrag der Arbeit. Und da kommt wieder Ehefrau Brigitte Diekmann ins Spiel. Ihr bleibt es, die reiche Ernte zu verarbeiten. „Ohne meine Frau hätte ich das alles nicht gekonnt“, ist Diekmann dankbar. Und damit meint er nicht nur die Gartenernte.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.