Kamptal ist von Abholzung bedroht

Ein Lebensraum für Vögel und Insekten. Foto: Winkler
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Quer durch den Lebensraum von alten Buchen und brütenden Spechten führen im Kamptal die Wege der „Dirtbiker“. Das ist nicht nur illegal, sondern für Mensch wie Natur gleichermaßen gefährlich. Die Sensibilisierung der Bürger und ein Gutachten sollen nun helfen, die Situation zu entschärfen.

„Es macht den jungen Leuten einfach Spaß, durch die Altholzflächen zu fahren“, weiß Roland Haering von Grün und Gruga. Die Extremsportler suchen die unwegsamen Strecken. Vor allem auch mangels Alternativen, sprich zugewiesenen Arealen für ihren Sport. Aber auch Spaziergänger, vor allem Hundehalter, streifen hier im Naturschutzgebiet durch das Laub.
Wenn sich das Verhalten der Bürger nicht ändere, müsse gefällt werden, drohte Grün und Gruga nun an, nachdem das Problem seit Monaten nicht in den Griff zu bekommen war. Zu gefährlich sei das illegale Nutz-Verhalten im Gebiet. Und die Rechtslage sähe vor, dass der Waldbesitzer die Nutzung verhindern müsse, um für einen eventuellen Schaden etwa durch morsche Stämme und herabfallende Äste nicht zu haften. Bäume oder Biker, beides scheint nach aktuellem Sachstand nicht zu vereinbaren sein. „Und im Wald lauern eben mehr Gefahren als auf dem Marktplatz“, betonte Haering, dem es insbesondere um den Schutz der Jugendlichen geht. Aber eben auch das Abholzen der Buchen gilt es dringend zu verhindern. „Die hohlen Bäume sind Lebensraum vieler Vögel und Insekten“, erläuterte Kollege Tobias Hartung deren Bedeutung für das dortige Ökosystem. Zur Hilfe bat Grün und Gruga jetzt die ohnehin aufgeschreckte örtliche Politik, die sich vor Ort selbst ein Bild von der Situation machte. „Wir müssen das Kleinod schützen“, betonte Haering da. Zunächst gilt es deshalb, den Wert des Gebietes aufzuzeigen. Dabei brauche die Verwaltung Unterstützung von der BV, konkret bei der entsprechenden Finanzierung. Ein erforderliches Gutachten einer Naturschutzexperten liege in einer Größenordnung von rund 4.000 Euro. Auf dieser Grundlage könnten dann weitere Maßnahmen erfolgen - womöglich ein Warnschild, ein Zaun oder ein Reisig-Wall.

Zum Gespräch unter dem Motto „Ist unser Buchenwäldchen noch zu retten?“ lädt der CDU-Ortsverband Schönebeck am Montag, 12. März, 19 Uhr in die „Schönebecker Schweiz“ an der Schönebecker Straße 30.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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