Jugendhilfe soll noch mobiler werden
Einrichtungen der Jugendhilfe Essen wie etwa das „Zack“ sollen geschlossen werden? Diese Mitteilung vom Geschäftsführer der Jugendhilfe Essen, Jochen Drewitz, sorgte erst einmal für Aufregung.
Tatsache ist, dass es solche Überlegungen gibt. „Aber nicht, um den Rotstift anzusetzen“, versichert Drewitz. Die Überlegungen dazu kämen zum Teil von den Einrichtungen selbst. Denn in den vergangenen Monaten haben sich die Mitarbeiter des Jugendamtes und der Kinder- und Jugendhilfe damit beschäftigt, den Bedarf bei den Jugendlichen selbst zu ermitteln. Fazit: Der Bedarf hat sich verändert. In Zeiten von Offener Ganztagsschule und Hausaufgabenbetreuung, seien Kinder- und Jugendliche erst am späten Nachmittag wieder zuhause. „Da bleibt kaum noch Zeit, um in ein Jugendheim zu gehen.“ Dafür wünschten sich die Jugendlichen mehrere und längere Öffnungszeiten in den Jugendeinrichtungen am Wochenende. „Wünsche, die wir nur mit mehr Personal umsetzen können“, so der Jugendhilfe-Geschäftführer. Zeitgleich ermittelten die Mitarbeiter vor Ort, wie stark ihre Einrichtung frequentiert wird und wo ein Mehrbedarf an Jugendarbeit besteht. Zukünftig sollen örtlich Schwerpunkte in der Jugendarbeit gesetzt, Ressourcen anders verteilt und auch die mobile Jugendhilfe soll verstärkt werden - noch flexibler und öfter vor Ort.
„Das Geld, das wir durch Einsparungen von Mieten und Nebenkosten einer nicht gut frequentierten Einrichtung sparen, können wir in neues Personal investieren. Wir rechnen damit, dass wir vier neue Stellen in der Kinder- und Jugendhilfe besetzen können“, erklärt Jochen Drewitz.
Durch diese Umstrukturierungen könnten sogar neue Einrichtungen wie etwa in Altenessen geschaffen werden, „da wo der Bedarf groß ist“. Zudem müssten neue Konzepte für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen entwickelt werden. Vorschläge, die demnächst in den Fachausschüssen und Gremien diskutiert werden.
Autor:Patricia Koenig-Stach aus Essen-Borbeck |
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