Gut so!
Der Erfolg des Bürgerbegehrens wurde gegen einen von der Dehoga, IHK, der Stadt Essen, der Stadttochter Messe Essen, der CDU, SPD, EBB und FDP und nicht zuletzt den Essener Unternehmen, denen man von der Stadtspitze keine Gewerbesteuererhöhung zumuten will, mit viel Geld finanzierten Wahlkampf erreicht. Und der WAZ-Konzern hat sich auch kräftig für diesen Irrsinn ins Zeug gelegt. Auch der Stadtspiegel war erstaunlich verhalten. Da hätte man sich schon mehr Meinungsäußerungen für die Interessen der Bürger gewünscht. Toller Erfolg! Die Bürger haben einen erstaunlichen Durchblick gezeigt, den Stenglein von der WAZ und die sogenannten "Fachleute" den Bürgern gerne absprechen, auch nach dieser Entscheidung - schlechte Verlierer.
Wozu brauchen wir dann noch demokratische Rechte? Die "Fachleute" sind doch berufen, alles zu regeln und zu entscheiden.
Dieses Ergebnis ist ein großer Erfolg des Bürgerwillens, der bei dem Feigenblatt "Bürgerentscheid" so gar nicht vorgesehen ist. Die Meinungsmanipulation ist (wenn auch knapp) voll in die Hose gegangen. Mal sehen, welche Konsequenzen diese "Demokraten" daraus ziehen. Vielleicht die notwendige Zustimmung zu einem Bürgerentscheid wieder erhöhen?
Ich erwarte nun, dass der neue Messechef Kuhrt bald eine Messe präsentieren wird, die Essen verlässt. Seine Prophezeiung wird er doch wahr machen können. Das wird so einer doch hinkriegen, der von der Kölnmesse kommt und mit dem Kölner Klüngel bestens vertraut sein muss. Sonst wäre er sein Gehalt von etwa 300.000 € im Jahr nicht wert.
Übrigens, der Neubau der Kölnmesse wurde etwa doppelt so teuer. Die Fibo ging nicht wegen maroder Hallen, wie es Kuhrt darstellte, sondern wegen fehlender Fläche im Essener Messegelände nach Köln.
Die Fläche würde in Essen auch durch den Neubau nicht größer. Im Gegenteil, sie wäre kleiner geworden, weil statt doppelstöckiger Hallen einstöckige Hallen gebaut werden sollten. Das programmiert den Weggang von Messen, die an die Kapazitätsgrenzen stoßen, voraus. Deshalb die Bedenken der sogenannten Messegegner, den Neubau auf ein Konzept zu gründen, das die Zukunft der Messe Essen in der Konkurrenz mit den großen Messen sieht. Die Kölnmesse hat fast die dreifache Fläche. Aber in dieser Konkurrenz sieht der neue Messechef wie auch die früheren, die gehen mussten, die Zukunft der Essener Messe. So ist auch sein Gehalt bemessen. Diese Leute sind die Totengräber der Essener Messe, weil sie nicht zustande bringen, ein Messekonzept zu entwickeln, dass der Flächengröße und der besonderen Lage der Essener Messe entspricht. Sie sind letztlich verantwortlich dafür, wenn Arbeitsplätze vernichtet werden, weil sie ein untaugliches Messekonzept haben. Wir haben nichts gegen die Messe, aber wollen eine Messe mit Augenmaß und Realitätssinn. Die würde auch die Arbeitsplätze erhalten.
Diese falsche Weichenstellung für die Essener Messe und seine Falschdarstellung der Gründe für den Weggang von Messen aus Essen, wären genug Gründe dafür, dass sich der neue Messechef Kuhrt einen anderen Job sucht. Das würde der Stadt 300.000 € im Jahr ersparen. Aber nur so ein (Bauern)opfer wäre nicht genug. Derjenige, der sich gerne mit stolz geschwellter Brust für das Essener Prestige präsentiert, aber die Bürger verarscht (die Oase bleibt, sagte er vor der letzten Wahl) und die Regeln der eigenen Stadt ignoriert (Plakatieren 3 Tage, bevor es vom Wahlamt erlaubt war), der Korruption und persönliche Bereicherung (bei der EBE/Aufhebungsvertrag Kunze) begünstigt, sollte ebenfalls seinen Hut nehmen. Den Wink mit dem Zaunpfahl hat er ja schon vernommen, wenn er kurz nach dem Ergebnis persönliche Konsequenzen ablehnt.
Zum Schluss noch eine Zahl: die Oase, die das neueste Bad und das einzige Familienbad Essens war, wurde geschlossen, weil die Stadt mit Zustimmung der Parteien, die jetzt 123 Millionen in die Messe stecken wollten,
1 Million "Zuschussbedarf" jährlich (offizielle aber von mir angezweifelte Angabe) nicht ausgeben wollte. Jetzt wird sie für über 500.000 € Kosten abgerissen. Von den 123 Millionen hätte man die Oase 123 Jahre betreiben können. Wahrscheinlich ist diese Erfahrung, wie die Bürgerinteressen von Paß und Konsorten mit Füßen getreten wurden, der Grund dafür, dass der Bezirk III mit Altendorf und Frohnhausen den Ausschlag bei dem Bürgerentscheid gegeben hat. Vielleicht ist das auch eine Wirkung und somit ein Erfolg der Initiative, die lange gegen die Schließung und für die Wiederöffnung der Oase gekämpft hat.
Autor:Gert Bierikoven aus Essen-Borbeck |
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