SPD Bocholt fährt Bürgeraktion mit Zustimmung zum Bebauungsplan in die Parade
Grünfläche an der Kesselstraße erhitzt Gemüter: Aufwertung statt Raubbau
Die SPD Bochold legt sich fest. Sie stellt sich hinter den Bebauungsplan Kesselstraße und fährt der Bürgeraktion Bochold damit kräftig in die Parade. Die macht seit Bekanntwerden der Pläne Front gegen die dort geplante Bebauung. Hat Unterschriften für den Erhalt der Grünflächen gesammelt und im Rathaus übergeben, Bürgerversammlungen und Ortsbegehungen organisiert.
Jetzt der Vorstoß der SPD Bochold, sie stellt sich hinter die Pläne: "Es ist tatsächlich nur ein sehr kleiner Teil der Grünfläche, der durch den aktuellen Bebauungsplan beansprucht wird", argumentiert der Vorsitzende Norman Einig. Das bedeute im Umkehrschluss nicht, dass anstelle von Wiesen und Bäumen nun ein Wohnhaus an selbiger Stelle gebaut werde. "Vielmehr soll ein begrünter öffentlicher Spielplatz auf dieser Fläche angelegt werden, auch ein Regenrückhaltebecken ist geplant." In Sachen Rückhaltebecken sei die SPD in Person von Thomas Rotter darum bemüht, dieses in Zusammenarbeit mit dem Investor zu einem Biotop zu formen.
Biotop ist gut fürs Stadtklima
„Als auenartiges Biotop erfolgt eine unauffällige Einbettung in die Grünfläche. Gleichzeitig ist für ein gutes Stadtklima sowie einen Rückzugsort für verschiedene Tierarten gesorgt“, begründet Rotter seine Intention. Auch der öffentliche Spielplatz trägt nach Meinung der Genossen zu einer Aufwertung der Grünfläche bei. Und zur Erholung
und Naturerfahrung für Kinder und Erwachsene. "Spielplätze sind nicht nur Orte für Kinder, sie bilden vielmehr Kommunikationsräume für alle Generationen."
„Der Bebauungsplan führt zu einer Bereicherung und gesteigerten Vielfalt des betroffenen Grünflächenbereichs“, legt sich auch Kevin Kerber, der für den SPD OV in der Bezirksvertretung sitzt, fest. Die gesamte Grünfläche zwischen Bocholder Straße und Kesselstraße solle für die Bürger interessanter und erholsamer gestaltet werden, dabei als Rückzugsort und Lebensraum für Pflanzen und Tiere erhalten bleiben.
Bezahlbarer Wohnraum bleibt notwendig
"Ohne allerdings dabei die Notwendigkeit bezahlbaren Wohnraums aus dem Blick zu verlieren", argumentiert Einig weiter. "Es ist allzu verständlich und menschlich, dass niemand gerne vor seiner Haustür von einem Bauprojekt betroffen ist. Jedoch ist es hier die Aufgabe der Politik, zwischen Einzelinteressen und dem Wohl der Allgemeinheit abzuwägen."
Bis 2030 rechnet das Bochumer Institut InWis in Essen mit 16.500 benötigten neuen Wohnungen. Eine Alternative zur Bebauung von innerstädtischen Brachflächen, wie der in Bochold, wäre ein Ausweichen auf den grünen Gürtel der Stadt Essen. "Dort käme es dann nicht zu einer Aufwertung von angrenzenden Grünflächen, sondern zu dessen Überbauung und Vernichtung", heißt es weiter. Die Bebauung würde demnach nicht nur zu Lasten anderer Mitbürger verschoben werden, sondern auch auf Kosten der Natur.
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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