Genug ist genug! BV IV fordert Übersicht der Stadtwerke-Baustellen
Die letzte Sitzung der Bezirksvertretung IV stieg im Juni, die nächste steht erst im November an: Eine lange Liste an Tagesordnungspunkten hatte das Gremium deshalb am vergangenen Dienstag, 13. September, im Schloß Borbeck abzuarbeiten. Größter Aufreger waren die zahlreichen Baumaßnahmen der Stadtwerke Essen, größtes Highlight der Beschluss zur Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes im Rahmen des Masterplan Borbeck.
Das war der BV dann doch eine Baustelle der Stadtwerke Essen im Bezirk IV zu viel: „Ich finde das mittlerweile nicht mehr lustig“, kommentiert Thomas Mehlkopf-Cao, Fraktionsvorsitzender CDU in der BV IV, die Baumaßnahmen Bergheimer- und Hopfenstraße. Die Bedingrader Strecke bis zum Möllhoven sieht die Erneuerung von rund 162 Meter Mischwasserkanal über insgesamt sechs Monate vor, die Kombibaumaßnahme bis zur Altendorfer Straße hat 205 Meter Rohre für schmucke 16 Monate vorgesehen.
„Wenn Sie durch Dellwig fahren, ist da eine Baustelle nach der anderen“, spricht Klaus-Dieter Pfahl, stellvertretender Bezirksbürgermeister, den restlichen Gremiumsmitgliedern aus der Seele. „Vielleicht haben wir im Winter eine Fläche zum Schlittschuhlaufen“, erinnert Ulrich Schulte-Wieschen, Fraktionsvorsitzender SPD in der BV IV, an den doppelten Wasserrohrbruch auf der Haus-Horl-Straße, der aktuell eine Vollsperrung nach sich zieht – der Borbeck Kurier berichtete. Für die nächste Sitzung im November haben die Lokalpolitiker nun einen Experten der Stadtwerke bestellt, der aufschlüsseln soll, was das Versorgungsunternehmen insgesamt eigentlich im Großraum Borbeck plant.
Masterplan in der Mache
Auf einem guten Weg ist dafür die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes Süd im Rahmen des Masterplan Borbeck. Wie auch die Durchführung des Schlossparkfests wurde die Umsetzung per Dringlichkeitsentscheidung in den Sommerferien beschlossen. „Damit die Gelder nicht verloren gehen, mussten wir dieses Jahr anfangen“, erklärt Walter Frosch, Moderator des Masterplan Borbeck.
Ziel der Planung ist die Schaffung eines ansprechenderen Eingangsbereichs des Borbecker Bahnhofs, gleichzeitig soll der Trinkerszene ein wenig der Wind aus den Segeln genommen werden. „Es ist einiges zu tun, da ist es schlimm“, bestätigt Masterplan-Macher Frosch. Die beliebte Fahrradunterstellstation weicht beispielsweise zeitgemäßen und platzsparenden Containern. Das angrenzende EVAG-Pausenhaus bleibt zwar erhalten, soll aber zukünftig zumindest besser ausgeleuchtet werden: „Das ist wie ein Sichtschutz und wird gerne mal als Müllkippe benutzt!“
Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen will der Masterplan durch 18 neue Stellplätze direkt hinter dem Pausenhaus. Einerseits soll so dem Stellplatzdruck gerade an Markttagen Rechnung getragen werden, andererseits schafft die sich ergebende höhere Frequenz mehr soziale Kontrolle. Schließlich gibt's noch 20 neue Zierkirschen für den Vorplatz. „Das muss endlich gemacht werden, der Bahnhofsvorplatz ist ja sozusagen der Eingang nach Borbeck“, findet Frosch. Die Kosten der gesamten Maßnahme belaufen sich auf 294.000 Euro, 80 Prozent davon werden aus Mitteln zur Städtebauförderung finanziert.
Aufgeschoben, nicht aufgehoben!
Das Gros der übrigen 26 Tagesordnungspunkte und 15 Mitteilungen der Verwaltung wurde routiniert abgenickt, auf dem Programm standen unter anderem zahlreiche Schwierigkeiten mit Spielplätzen. Neben der Stadtwerke-Entscheidung wird auch die Vergabe bezirklicher Haushaltsmittel in die nächste Sitzung im November verschoben. Bis dahin muss sich das Gremium geeinigt haben, ob es 25.000 Euro zur Verschönerung eines Orts im Bezirk investiert. Im Rahmen der Grünen Hauptstadt 2017 wird diese Summe von der Stadt Essen verdoppelt.
Autor:Alexander Müller aus Essen-Borbeck |
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