Eltern kämpfen für die Walter-Pleitgen-Schule

Eltern und Kinder machen sich für den Erhalt der Gemeinschaftsgrundschule stark. "Hier wird tolle Arbeit geleistet", sind sie sich sicher. | Foto: Winkler
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  • Eltern und Kinder machen sich für den Erhalt der Gemeinschaftsgrundschule stark. "Hier wird tolle Arbeit geleistet", sind sie sich sicher.
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Barbara Bruns ist Vorsitzende der Elternpflegschaft an der Walter-Pleitgen-Schule in Frintrop. Nur 13 Anmeldungen liegen für die städtische Gemeinschaftsgrundschule im Neerfeld für das schuljahr 2012/2013 vor. Das sind für die Bildung einer Eingangsklasse zu wenig.
„Damit verliert die Schule ihre Selbständigkeit und sie läuft aus. Das, so wurde mir gesagt, sei ein Prozess, der bei zu geringen Anmeldezahlen automatisch in Gang gesetzt würde“, berichtet Bruns.
Für den Fortbestand der Grundschule, an der derzeit fünf Klassen unterrichtet werden, konnte man ihr von Seiten der Verwaltung keine Hoffnung machen. „Weder könne der Schulstandort als Nebenstandort der Altfriedschule erhalten bleiben, noch sei es möglich, das neue Schuljahr mit der zu geringen Klassenstärke zu überbrücken. Obwohl sich im nächsten Jahr die Anmeldezahlen ja schon wieder deutlich nach oben verändern können.“
Den Eltern der 13 potenziellen Lernanfänger wurde bereits mitgeteilt, dass sie ihre Kinder an einer anderen Grundschule anmelden müssten. „Allerdings hat die Verwaltung nach Bekanntwerden der Zahl auch die Eltern aus dem Ortsteil angeschrieben, die sich für eine Schule außerhalb Frintrops entschieden haben“, so Barbara Bruns. 14 Anmeldungen aus Frintrop liegen für Schulen in Oberhausen vor, sechs Kinder wurden in einer Mülheimer Grundschule angemeldet. An der Entscheidung der Eltern hat sich nichts geändert.
Doch trotz der wenig optimistischen Aussagen der Schulverwaltung wollen die Eltern und Kinder der Walter-Pleitgen-Schule nicht aufgeben. Unterstützung gibt es durch die Stadtteilkonferenz Frintrop, in der Kitas, Grundschulen, die Gesamtschule Borbeck, das FriZ sowie Fachleute aus erzieherischen und sozialen Diensten zusammenarbeiten. Sie hat eine Resolution verfasst, in der sie sich für den Erhalt des Schulstandortes ausspricht. Auch die Bezirksvertretung hat in ihrer letzten Sitzung Unterstützung zugesagt. Spontan, denn erst durch die Fragen der Schulpflegschaftsvorsitzenden zur Zukunft der Kinder im Stadtteil war die BV auf das Problem Walter-Pleitgen-Schule aufmerksam geworden.
„Wir wollen unsere Schule, unsere Lehrerin behalten“ - ist auf Transparenten zu lesen, die Grundschüler und Eltern vorbereitet haben. „Es kann doch nicht sein, dass in unserem Stadtteil ein Schulstandort geschlossen werden soll, an dem Kinder unabhängig von sozialer und religiöser Herkunft wohnortnah ihre Schullaufbahn beginnen können“, findet Barbara Bruns.
Mit einer Unterschriftenaktion wollen die Eltern sich im Stadtteil nun Unterstützung im Kampf um den Erhalt der Schule suchen. Auch die Politik wollen sie mit ins Boot nehmen.
„Es ist viel zu kurzfristig gedacht, die Schule auslaufen zu lassen. An die Folgen denkt niemand. Und in den nächsten Jahren müssen nicht nur Frintroper Kinder längere Schulwegein Kauf nehmen. Durch Umverteilung sind dann auch Kinder von weiter entfernt liegenden Schulen betroffen.“

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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