Junge "Abgeordnete" im Düsseldorfer Landesparlament
Drei Tage am Ruder
„Keine Spur von Politikverdrossenheit! Eine engagierte junge Generation, für die ich gerne meinen Platz geräumt habe“, fasst der Essener Landtagsabgeordnete Thomas Kutschaty den 10. Jugend-Landtag zusammen. Drei Tage tauschten die 199 Abgeordneten - unter ihnen auch Mariam Tabel aus Gerschede, die als Vertreterin von Thomas Kutschaty ins Parlament rückte - ihren Stuhl im Plenarsaal mit jungen Menschen aus dem ganzen Land. Die Entscheidungsfindung fand wie im „echten“ Parlament in Fraktions-, Ausschuss- und Plenarsitzungen statt.
Persönliche Vertreterin Kutschaty war Mariam Tabel. Sie hatte bei der Bewerbung mit einem Gedicht über die Macht der Sprache überzeugt. „Politik ist nicht immer einfach. Im Gegenteil, sie kann sogar sehr leidenschaftlich und emotional werden. Ich habe gelernt, dass eine Gesellschaft dreierlei Dinge braucht, um zu funktionieren: 1. Gerechtigkeit, welche zu einem solidarischen Miteinander führt. 2. Politik, um diese Gerechtigkeit zu fördern und 3.demokratische Köpfe, die sich voll und ganz der Ausführung dieser Politik widmen“, resümierte sie nach der finalen Plenardebatte am Samstag.
Kutschaty und seine "Nachfolger"
Thomas Kutschaty hatte auch die Gelegenheit mit seinen „Nachfolgern“ als Fraktionsvorsitzende ins Gespräch zu kommen. Milena Neumes und Sercan Karaagac führten gemeinsam als Doppelspitze der SPD-Abgeordneten beim Jugendlandtag.
Mit eigenen Anträgen konnten die Jugendlichen auch selber Akzente setzen. Und hatten dabei durchaus ein Gespür für die Themen unserer Zeit. In einer hitzigen Debatte wurde über den Antrag der Fraktionen von SPD und Grünen „Sicherer Hafen NRW“ diskutiert. Ein eher seltenes Messverfahren zur Feststellung von Mehrheiten in den Parlamenten, der Hammelsprung, wurde benötigt, um die Verhältnisse des Eilantrages der SPD-Fraktion „Demonstrationen während der Schulzeit“ festzustellen.
Die von dem Orgateam des Jugendlandtags vorgegebenen Anträge „Einführung einer allgemeinen Impfpflicht als Voraussetzung für einen Kita-Platz“ und „ÖPNV attraktiver machen“ wurden jeweils mehrheitlich angenommen.
Mariam Tabel und Thomas Kutschaty waren sich abschließend einig: „Der Jugendlandtag ist eine wichtige Veranstaltung. Politik wird hier nicht abstrakt beigebracht, sondern die Jugendlichen sind selber Teil des Geschehens und können dieses beeinflussen. Ein tolles Erlebnis für alle Teilnehmer.“
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.