Bezirksvertretung IV nimmt Polizei-Pläne unter die Lupe
Polizeipräsidentin Stephania Fischer-Weinsziehr stellte sich, wie ursprünglich angekündigt, nicht den Fragen der Bezirksvertretung IV bezüglich der neuen Öffnungszeiten der Essen-Borbecker Polizeiwache (wir berichteten).
Dafür ließen es sich aber Polizeioberrat Harald Hagen, Leiter der Polizeiinspektion 3/Nord, und Polizeidirektor Michael Schemke, Leiter der Direktion Gefahrenabwehr, nicht nehmen, persönlich in der in dieser Woche abgehaltenen Sitzung vorzusprechen und sich den Fragen und Sorgen der örtlichen Politiker zu widmen.
Die Öffnungszeiten der Wache zu verkürzen, um mit den eingesparten Arbeitsstunden den Streifendienst zu stärken? „Rational nachvollziehbar, aber emotional gar nicht“, brachte Thomas Mehlkopf-Cao (CDU) das damit verbundene Problem von Bürgern und Bezirksvertretern auf den Punkt. Stichwort: subjektive Sicherheit. „Wir wissen natürlich um dieses Problem“, versicherte das Polizei-Team sogleich, sich damit intensiv zu beschäftigen. Allein Information und Kommunikation könnten diese Hürde bei den Bürgern abbauen, denn, „die harten Fakten sind einfach überzeugend.“ So gäbe es im Essener Süden exakt das gleiche Modell von einer ständig und einer nur teilweise besetzten Wache - völlig problemlos. Zudem zeichne die Polizei alle Einsatzdaten penibel auf, so dass in einem Jahr genau nachzuvollziehen sei, ob zum Beispiel das Ziel, Anfahrtszeiten durch die Umstellungen und die Einführung der Kradstaffel zu verkürzen, erreicht werden konnte. Diese Ergebnisse dann ebenfalls einsehen zu dürfen, darum bat die Runde der Bezirksvertreter eindringlich. Schließlich sei der subjektive Bürgereindruck ein ganz anderer, gab Mehlkopf-Cao aus Gesprächen wieder, „seitdem es die Inspektion Nord gibt, brauchen Streifenwagen wesentlich länger zum Einsatzort und geben dann auch selbst an, aus weiter entfernten Stadttteilen gekommen zu sein“.
Keine Schließung der Wache geplant
Zurückweisen konnten Hagen und Schemke die Befürchtung, als nächster Schritt stünde eine Schließung der Wache an. „Es geht hier nicht um eine Reduzierung, sondern um eine Optimierung“, so die Polizisten. Sparmaßnahmen seien keine vonnöten und auch die Kollegen, die bisher nächtlichen Innendienst geleistet haben, seien andersweitig gut untergebracht. „Und nicht zwangsläufig auf dem Krad“, hier arbeite man ausschließlich mit freiwilligen Meldungen der Kollegen. „Und wenn doch mal Eis und Schnee liegen, was machen die Kradfahrer dann?“, wollte Regina Hallmann (CDU) noch wissen. „Auf den Streifenwagen umsteigen“, versprach Hagen.
Autor:Sara Drees aus Dortmund |
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