Badneubau und Umzug an die Prinzenstraße: TuS-Vorstand hofft auf Antworten

Die Vorstandsriege des TuS 84/10, der im kommenden Jahr sein 135-jähriges Bestehen feier: Melanie Schumacher, Gudrun Schakau-Folgner und Kevin Kerber. Fotos (2): cHER
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  • Die Vorstandsriege des TuS 84/10, der im kommenden Jahr sein 135-jähriges Bestehen feier: Melanie Schumacher, Gudrun Schakau-Folgner und Kevin Kerber. Fotos (2): cHER
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Der Beschluss steht. In Sachen Stadtbad wird in Borbeck nicht saniert, sondern neugebaut. In dieser Woche hatte der Sportausschuss das Thema noch einmal auf der Tagesordnung. An der Vinckestraße hofft man schnellstmöglich auf weitere Informationen. "Denn als Verein müssen wir uns frühzeitig aufstellen, um Umzug und Neuanfang an der Germaniastraße möglichst gut abgefedert zu bekommen", erklärt der Vorsitzende des TuS 84/10, Kevin Kerber.

Seit 1999 ist der Verein mit über 1.200 Mitgliedern, organisiert in 16 Abteilungen, Betriebsführer des Bades. Aber in dem Gebäudekomplex an der Vinckestraße wird nicht nur geschwommen. In zwei Studios läuft das umfangreiche Kursangebot des Vereins, im Fitnesstudio im ersten Obergeschoss wird fleißig an modernen Geräten trainiert. Für Vorstand und Übungsleiter gibt es einen Versammlungsraum, die Büros und Räume der Geschäftsstelle sind Anlaufpunkt für Mitglieder und Kursteilnehmer.
Das alles soll - wie der Badbetrieb - nach den Plänen des Rates umziehen, in einen Neubau im geplanten Mehrgenerationenquartier an der Germaniastraße. Für einige TuS-Sportler und die Kraftsportler des KSV Borbeck, die bislang die über 100 Jahre alte Sporthalle dort nutzen und die komplette Fußballabteilung der Bergeborbecker bedeutet dies ebenfalls einen Standortwechsel. Denn die Geschichte der Sportanlage geht mit Realisierung der Neubaupläne zu Ende.

Gemeinsames Trainingsgelände 

Die Fußballer verlegen ihren Trainingsbetrieb an die Prinzenstraße. Dort entsteht im Zuge der 2- zu 1-Lösung eine neue Kunstrasenanlage, die die Bergeborbecker gemeinsam mit dem dort beheimateten SV Borbeck nutzen werden. Auch die Leichtathleten finden dort neue Möglichkeiten. "Eine optimale Lösung", lobt der Vereinsvorsitzende. Die Leichtathletikabteilung des TuS 84/10 hat einen erfolgreichen Neuaufbau hinter sich. Rund 30 Kinder trainieren inzwischen bereits wieder unter dem Logo des Traditionsvereins. Und der träumt von der Organisation vereinseigener Wettkämpfe an neuer Wirkungsstätte. Wann genau sie konkreter werden dürfen, darüber herrscht allerdings noch Unklarheit. "Die Bauarbeiten an der Prinzenstraße laufen auf Hochtouren", beobachtet TuS-Geschäftsführerin Gudrun Schakau-Folgner. Ein konkretes Datum, wann das Ganze fertig sein soll, gibt es allerdings nicht. Am Ende des Jahres - so wird gemutmaßt - soll die Anlage übergeben werden können.

Miteinander funktioniert

Aktuell trainieren die Fußballer des SV Borbeck aufgrund der Bauarbeiten auf dem TuS-Gelände an der Germaniastraße. "Da ist richtig Leben", freut sich Schakau-Folgner, dass das Miteinander beider Vereine gut funktioniert. Dennoch wartet man an der Vinckestraße auf Antworten. "Denn wir stehen in den Startlöchern, möchten unser Jugendangebot im Fußball erweitern. Doch ehe es keinen konkreten Zeitplan gibt, hat das wenig Sinn."
Offene Fragen sieht der Verein auch bei der Finanzierung des Projektes Stadtbadneubau. "Geht man von Bruttokosten von 10, 3 Mio Euro aus und stellt man ihnen das beschlossene Projektbudget von 4,74 Mio gegenüber, bleibt eine Differenz von 6,9 Mio Euro", macht Kevin Kerber eine einfache Rechnung auf. Angesichts dieser Summe sind Fragen nach einem Rahmenzeitplan zur Realisierung des Projekts sicherlich nachvollziehbar. "Da sind wir als Verein erste Anlaufstelle", berichtet Melanie Schumacher, 2. Vorsitzende des TuS 84/10. "Viele Mitglieder wollen wissen, wie es weitergeht, wie lange die Ära Vinckestraße noch andauert."

Geplant wird mit Hochdruck

Konkrete Daten wären zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht mehr als Kaffeesatzleserei. Doch im Sportausschuss arbeitet man mit Hochdruck an den Planungen, versichert der Vorsitzende Klaus Diekmann. Und er ist optimistisch. "Die Chancen sind groß, dass wir das Gesamtpaket mit Gymnastikhalle und Lehrschwimmbecken gestemmt bekommen. Alle Parteien ziehen da an einem Strang." Noch vor den Sommerferien, so die persönliche Meinung des Schönebecker Kommunalpolitikers, "könne Fleisch am Knochen sein."
Ein wenig wird man sich beim TuS 84/10 also noch gedulden müssen, ehe eine konkrete Zeitplanung auf dem Tisch liegen wird. Denn derzeit hat die Frage nach der Finanzierung verständlicherweise noch absolute Priorität.

Hintergrund: 

- Der Rat der Stadt Essen hat im November 2017 beschlossen, das Stadtbad Borbeck nicht wie ursprünglich geplant zu sanieren, sondern am Standort der heutigen Sportanlage an der Germaniastraße komplett neuzubauen.
-  Für das Grundstück an der Vinckestraße wird eine städtebauliche Planung eingeleitet und die Bauleitplanung in das Arbeitsprogramm des Amtes für Stadtplanung und Bauordnung aufgenommen.
- Die Verwaltung soll prüfen, ob im Rahmen des Neubaus ein zusätzliches Lehrschwimmbecken und eine integrierte Gymnastikhalle ergänzt werden kann. Und welche Mehrkosten durch die diese Maßnahme zu erwarten sind. 

Die Vorstandsriege des TuS 84/10, der im kommenden Jahr sein 135-jähriges Bestehen feier: Melanie Schumacher, Gudrun Schakau-Folgner und Kevin Kerber. Fotos (2): cHER
Die Technik des 1962 eröffneten Borbecker Stadtbades ist in die Jahre gekommen. Kevin Kerber freut sich über die Entscheidung zugunsten eines Neubaus.
Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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