Autohandel macht Bergeborbeckern das Leben schwer

Die Bürger sprachen die Probleme im Stadtteil offen an. | Foto: Winkler
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Dass den Bürgern in Bergeborbeck so einiges auf den Nägeln brennt, machte die Resonanz auf die Einladung der SPD BergeBochold deutlich. Über 80 Anwohner waren dem Aufruf zu einer gemeinsamen Begehung gefolgt und hatten sich auf dem Parkplatz an der Ecke Hafenstraße/Bottroper Straße eingefunden.

Ortsvereinsvorsitzender und Ratsherr Friedhelm Klix, der stellvertretende Vorsitzende und Bezirksvertreter für Bergeborbeck, Peter Lübben, Dr. Michael Stelzer, Ratsherr für Bergeborbeck, sowie Bezirksbürgermeister Helmut Kehlbreier, Ulrich Schulte-Wieschen als Vorsitzender der SPD Bezirksfraktion und die Vogelheimer SPD-Ratsfrau Ilona Kirchner standen als Gesprächspartner zur Verfügung, hörten sich die Sorgen und Probleme der Bürger an. Die Begehung soll allerdings nur Auftakt sein. Nächster Schritt ist am Donnerstag, 21. Juni, eine Bürgerversammlung in den Räumen der AWO Tagesstätte an der Germaniastraße 44. Beginn ist um 19 Uhr.

Im Rahmen der Versammlung sollen Vertreter aus Politik, Verwaltung und der Polizei Möglichkeiten erörtern, die vorherrschenden Missstände im Stadtteil abzustellen. „Bergeborbeck leidet gewaltig unter den Auswirkungen eines offensichtlich florierenden Gebrauchtwagenmarktes und des damit verbundenen Tourismus. Geschäfte werden im gesamten Stadtteil abgewickelt“, so Friedhelm Klix. Insbesondere an den Wochenenden würden einige Straßen als Teststrecken für Probefahrten genutzt. „Der Verkehr überschreitet die Grenze des Erträglichen“, berichten betroffene Anwohner. Allwöchentlich reist der Käufertross, überwiegend aus dem Osten Europas, an. „Einige von ihren bringen sogar ihren Müll mit, um ihn bei ihrer Ankunft in Bergeborbeck irgendwo in einem Grünbereich, auf einem Parkstreifen oder auf einem Gehsteig zu entsorgen“, wird berichtet.
Andere Bürger erzählen von Gebrauchtwagen, die in Hinterhöfen auf ihren Abtransport vorbereitet und oft ohne Kennzeichen und Zulassung im öffentlichen Verkehrsraum abgestellt werden. Allein am Abend der Begehung entdeckten die Teilnehmer mehr als 15 solcher Fahrzeuge, alle ohne Kennzeichen und somit nicht haftpflichtversichert.
„Die Händler übernachten teilweise auf den Parkplätzen. Sie verrichten in der Umgebung ihre Notdurft und werfen ihren Müll direkt dazu“, berichtet Friedhelm Klix.
„Andere suchen ein Hotel auf. In Bergeborbeck ist offensichtlich ein Markt, den es zu bedienen lohnt. Es gibt bereits mehrere Einrichtungen ohne besondere Ansprüche an Komfort.““
Ein weiteres Etablissement sei gerade in Planung und sorgt schon jetzt für Aufregung unter den unmittelbaren Nachbarn. An der Ecke Bottroper Straße/Schlackenstraße soll die neue Unterkunft entstehen. Illegale Straßenprostitution und Drogenhandel seien ebenfalls ein Problem im Stadtteil, so die Bürger. Ärgerlich auch die Grillabende in Grünflächen, die erst spät nachts enden und am Morgen Berge von zurückgelassenem Müll offenbaren.
An der Lebenssituation in Bergeborbeck und im angrenzenden Stadtteil Vogelheim muss sich etwas ändern. „Es darf nicht sein, dass wir einen Stadtteil sehenden Auges vor die Hunde gehen lassen“, waren sich am Ende alle einig.

Autor:

Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck

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