Verwaltung setzt in Sachen Kesselstraße auf weitere Gespräche mit dem Investor
An Wohnbebauungsplänen für Bochold wird festgehalten
1.200 Unterschriften haben sie im Rathaus an Oberbürgermeister Thomas Kufen übergeben. Und damit ihr Veto gegen die geplante Bebauung auf der Brachfläche zwischen Kessel- und Bocholder Straße zum Ausdruck gebracht. 100 Wohnungen sollen dort nach Plänen des Investors entstehen.
Dass es jetzt wohl erst einmal weniger werden als die anvisierten 100, scheint klar. "Aber das Projekt befindet sich weiter im Arbeitsprozess", erklärt Jasmin Trilling. Die stellvertretende Pressesprecherin der Stadt Essen versichert, man sei im Gespräch mit dem Investor. Der hatte nach einem Schreiben der Verwaltung kurz kalte Füße bekommen.
Schulneubau ja oder nein?
Grund waren ausstehende Gespräche zwischen Fach- und Schulverwaltung. Thema: ein etwaiger Schulneubau. Terminiert seien diese Gespräche bislang nicht, deshalb ist die Genehmigung für die Bebauung städtischer Grünflächen (für den geplanten Spielplatz) noch nicht durch. "Der Mann muss 2,5 Mio Euro in Sachen Entwässung in die Hand nehmen", zeigte Ulrich Schulte-Wieschen, Fraktionsvorsitzender der SPD in der BV IV, Verständnis. "Es ist doch klar, dass er da erst einmal zurückrudert."
So viel wie möglich realisieren
Als Aus für das Projekt Kesselstraße sei die Entwicklung nach den Diskussionen im Ausschuss für Stadtplanung und Stadtentwicklung jedoch keinesfalls zu interpretieren. "Wir wollen, dass dort so viel wie möglich an Wohnraum geschaffen wird", so Schulte-Wieschen. Der werde dringend gebraucht. "Wir veranstalten ein Bürgerforum, diskutieren über die mögliche Bebauung von Flächen in Landschaftsschutzgebieten und lassen zu, dass andere wie die an der Kesselstraße brach liegen bleiben," kritisiert der SPD-Politiker. Für einen Teilbereich wird das zunächst allerdings so sein. Auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei und dem Grundstück Bocholder Straße 120 sei der Investor - so Schulte-Wieschen - aber weiterhin entschlossen, seine Pläne zu realisieren.
SPD-Ratsherr Friedhelm Klix sieht in dem Aufschub einen Erfolg des Bürgerprotestes. "Investor und Verwaltung haben erkannt, dass die Anwohner damit nicht einverstanden sind", interpretiert er den Sachverhalt aus seiner Perspektive.
Text: Christa Herlinger
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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