Vierbeiner suchen Familienanschluss

Zuhause in Deutschland gesucht - die spanischen Vierbeiner sind allesamt gut sozialisiert, leben bei den Friends of Animals im Rudel zusammen. | Foto: Winkler
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  • Zuhause in Deutschland gesucht - die spanischen Vierbeiner sind allesamt gut sozialisiert, leben bei den Friends of Animals im Rudel zusammen.
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Was Jordan, Opi und Lilli in ihrem bisherigen Leben bereits mitmachen mussten, können sie nicht erzählen. „Vieles lässt sich nur erahnen. Wenn die Hunde aufgegriffen und im Tierheim abgegeben wurden, ist so gut wie nichts über ihre Herkunft bekannt und ihr Schicksal bekannt“, erzählt Michael Jennemann.
Doch egal, ob sie in den Bergen über Roquetas de Mar herumgestreunert sind oder von ihren ehemaligen Besitzern über den Zaun des dortigen Tierheims geworfen wurden - sie alle hoffen nun auf eine neue Chance in Deutschland.

Den ersten Schritt haben Lilli, Opi, Jagdhund-Schönheit Jordan oder die Welpenrasselbande um Trisky und Reini bereits geschafft. Sie sitzen nicht mehr in dem andalusischen Tierheim, sondern warten bei den „Friends of Animals“ an der Heißener Straße 248 in Essen Schönebeck auf tierliebe Menschen. Seit 1995 gibt es den Verein, der vorwiegend mit dem spanischen Tierheim in Roqutas zusammenarbeitet. Seit 1999 gibt es neben dem Tierheim dort auch eine Auffangstation für kranke und alte Tiere.
„Der sogenannte Gnadenhof ist uns aktuell ein großes Anliegen“, erzählt Michael Jennemann, Vorstandsmitglied der „Friends of Animals“. Bislang sorgte eine deutsche Tierschützerin in Roquetas für den Betrieb des Hofes. „Doch aus Altersgründen ist ihr dies nicht länger möglich. Wir arbeiten nun an einer Lösung, die das bisher erfolgreiche Dreiergespann aus Tierheim, Gnadenhof und unserer Auffangstation hier in Deutschland weiter gewährleistet.“
Am Sonntag hatte das Team der „Friends of Animals“ zu einem Tag der offenen Tür auf das Gelände an der Heißener Straße eingeladen. Ein Trödelmarkt wartete dort auf die Besucher, es gab Waffeln, Grillwurst und natürlich jede Menge Infos über die Vierbeiner, die Arbeit des Vereins und das Gnadenhof-Projekt.
Bewundert werden konnte natürlich auch das neue Aushängeschild des Vereins. Eine Gruppe Borbecker Graffiti-Künstler hatte die bislang triste Umzäunung des Vereinsgeländes besprüht.
Den ganzen Samstag über waren die Nachwuchs-Sprayer bei der Arbeit, verpassten den 80 Quadratmetern Bretterzaun ein echtes Hingucker-Outfit. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, findet auch Michael Jennemann, der das Projekt „Bretterzaun-Graffiti“ mit auf den Weg gebracht hatte. „Allerdings waren wir als Verein auf Sponsorenhilfe angewiesen.“
Katrin Schäfers hat nicht nur einem andalusischen Vierbeiner ein neues Zuhause gegeben, sie hat auch knapp 1.000 Euro für die notwendigen Sprayer-Materialien gesammelt. „Jetzt weiß jeder sofort, dass wir nicht mit Reifen oder PCs handeln, sondern die Friends of Animals hier ihren Sitz haben“, freut sich Jennemann über die grellbunte Wandgestaltung.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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