Türkentauben nisten im Baum-Stumpf

Eigentlich ist die Taubenfamilie zu Viert. Für das Foto wollte sich aber nur ein Tier präsentieren. Fotos: sara
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Plötzlich saß die Familie im Freien: Vor rund zwei Wochen fiel eine Pappel am Spielplatz Matthäuskirchstraße in Essen-Borbeck vermutlich den Sturmschäden zum Opfer. Und vier Tauben fehlt seither das Dach über dem Kopf.

Klaus Adelskamp ist direkter Anwohner, hat besten Blick auf die Vogel-Behausung. Vermutet habe man an der Stelle schon zuvor ein Nest, erinnert er sich, aber dies sei durch den Baum und das herumrankende Efeu gut sichtgeschützt gewesen.

Dann schritt eine Essener Firma zur Tat, kappte mehrere Bäume, auch den bewohnten. Aufgrund der ungewöhnlichen Jahreszeit und der Drastik der Maßnahme kann man dahinter nur die Reaktion auf Ela-Sturmschäden im Auftrag von Grün & Gruga vermuten.

Taubenkinder fast flügge

Das Nest ist zwar unbeschädigt, an Schutz vor natürlichen Feinden fehlt es der Familie nun jedoch. Glücklicherweise macht der Nachwuchs bereits einen recht fortgeschrittenen Eindruck, wird also bald flügge sein und das Elternhaus verlassen. Nur zwei bis drei Wochen brauchen die Taubenkinder für diesen Prozess normalerweise, nachdem sie geschlüpft sind.
Mama wird sich anschließend gewiss einen neuen Brutplatz suchen, so sie denn weitere Eier in Planung hat. Möglich wäre es, so lange sich die Temperaturen noch halten, denn die Gattung der Türkentauben, zu der die Familie gehört, brütet zwei- bis viermal hintereinander, meist werden je zwei Eier gelegt.

Bereits im März beginnt das Brutgeschäft, in milden Gegenden dauert es bis in den November hinein. In der Wahl des Nistplatzes sind die Türkentauben anspruchslos. Ein Stumpf jedoch sollte auch für sie Grund genug sein, weiterzuziehen ...

Hintergrund: Die Türkentaube
- Die Türkentaube ist größer und heller als die Turteltaube, mit etwa 32 Zentimeter Länge aber deutlich kleiner als die Ringeltaube (40 Zentimeter), die häufigste einheimische Taubenart.
- Sie hat dunkle Handschwingen, graue Unterschwanzdecken und einen schwarzen Nackenring.
- Die Türkentaub ist ursprünglich in Asien, Vorderasien und Teilen Chinas heimisch. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts lebt sie in Europa.

Eigentlich ist die Taubenfamilie zu Viert. Für das Foto wollte sich aber nur ein Tier präsentieren. Fotos: sara
Von dem Baum ist nicht mehr viel übrig geblieben und somit auch nichts vom Schutz für das Vogelnest.
Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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