Eulenvögel brüteten auf einem Reiterhof in Dellwig - Freude bei Ornithologen
Steinkauz kehrt zurück in den Essener Nord-Westen
Uwe van Hoorn ist überglücklich: Endlich gibt es wieder ein Steinkauzpärchen im Essen Nord-Westen. Auf einem Dellwiger Reiterhof hat sich das Vogelpaar niedergelassen. "Und in diesem Jahr zum ersten Mal auch dort erfolgreich gebrütet", berichtet der in Borbeck wohnende Hobby Ornithologe beim NABU. Seit April beobachtet er die Tiere.
von Christa Herlinger
"In der Vergangenheit waren die Steinkäuze in fast jeder Landwirtschaft im Essener Norden anzutreffen", weiß Uwe van Hoorn. Die überwiegend dämmerungs- und nachtaktiven Eulenvögel haben den Bauern geholfen, den Bestand an Mäusen und Großinsekten kleinzuhalten. Bauern gibt es so gut wie keine mehr, gegen Mäuse und Ratten werden vermehrt Giftköder eingesetzt. Die Bedingungen für die Vögel haben sich rapide verschlechtert.
Nur noch sechs bis acht Brutpaare in Essen
Die Folge: In der Vergangenheit haben die Bestände immer weiter abgenommen. Seit mehr als zehn Jahren war der Essener Nord-Westen ohne Käuze, so van Hoorn. Überhaupt gebe es aktuell nur noch sechs bis acht Brutpaare in der Stadt, die meisten davon im Essener Süden, ergänzt der Experte.
Dass der Kauz zurück nach Dellwig gekommen ist, wertet der Hobby Ornithologe als absoluten Glücksfall. Als der Hof-Besitzer van Hoorn im Frühjahr die Sichtung des ersten Steinkauzes vermeldete, war die Aufregung groß. "Ich kenne den Hof", so der Borbecker, "durch die regelmäßige Kartierung der Schwalbenbestände." Jetzt gibt es dort nicht nur Pferde, Esel und andere Kleintiere, sondern auch ein Kauzpärchen. "Denn dass es zwei Tiere sind, hat sich schnell herausgestellt", erinnert sich van Hoorn.
Künstliche Nisthilfe für die Jungvögel
Inzwischen beginnen auch die beiden überlebenden Jungtiere, das Umfeld des Hofes zu erobern. "Wir hoffen, dass sie ein Revier in der Nachbarschaft beziehen." Gemeinsam mit Rainer Soest von der AG Eulen des NABU Ruhr hat der Borbecker bereits eine künstliche Nisthilfe auf dem nächst gelegenen Hof angebracht.
Interessierte Landwirte oder Hofbesitzer, die diese Aktion unterstützen wollen, und auch eine Steinkauznisthilfe haben möchten, können sich in der NABU Geschäftsstelle unter der Nummer 0201-7100699 melden.
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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