Stadt hat nahezu alle öffentlichen Toiletten abgeschafft
Wie ist der aktuelle Stand der Parkpflegearbeiten im Schlosspark und wann und wie wird der Umbau im Wirtschaftsgebäude des Schlosses umgesetzt? Der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein hatte zur Infoveranstaltung in den Residenzsaal eingeladen. Auf dem Podium geballte Fachkompetenz.
Dietmar Kram vom Amt für Stadterneuerung kümmert sich mit seinen Mitarbeitern seit Jahren um die Behebung städtebaulicher Missstände in Borbeck. So wurde ein Masterplan für das Ensemble Schloß Borbeck entwickelt und beim Land Mittel für die Städtebauförderung beantragt. Das sanierungsbedürftige Wirtschaftsgebäude wird über das Bürgerprogramm "Aktive Zentren" mitfinanziert.
Im Park wird bereits kräftig gearbeitet. "Die Parkpflegearbeiten sind in der Durchführung", kann Ludger Niermann von Grün und Gruga berichten. Die Wegeerneuerung ist inzwischen bis zur Brücke vorangeschritten, der Veranstaltungsbereich bleibt flächenmäßig unverändert. Auch am Inselteich wird gearbeitet, der bekommt eine neue Ufergestaltung, angelegt nach historischen und ökologischen Gesichtspunkten. Und auch Umfeldmaßnahmen - dazu gehört beispielsweise die Umgestaltung des Eingangs zum Borbecker Bahnhof - sind auf den Weg gebracht.
Lieber eine Toilette mehr
Jürgen Becker, leidenschaftlicher Borbecker, fragt genauer nach. „Wir lustwandeln fast täglich im Schloßpark und kommen dabei auch an den beiden Sammelbecken der Borbecke vorbei. Da sieht es ja furchtbar aus, wird da auch was getan?“ Niermann bejaht das. Verspricht, dass auch die historischen Quellbecken saniert werden.
Und natürlich taucht im Publikum die Frage nach Toilettenanlagen im Schlosspark auf. Dazu kann Klaus Kranefuß, Grünflächenbereichsleiter bei Grün und Gruga, eine klare Antwort geben. „Ich bin auch in einem Alter, in dem ich unterwegs lieber eine Toilette mehr hätte“, schmunzelt er. „Die Stadt Essen hat aber aus Unterhaltungsproblemen fast sämtliche öffentlichen Toiletten abgeschafft und auch im Schlosspark wird es keine geben.“
Denkmalgeschützt ist nicht nur das Schloss. Auch über die an den Park angrenzende Kleingartenanlage wurde 2012 der Denkmalschutz gelegt. Plan ist, die Gärten im Laufe der Zeit abzusiedeln. Kein Gartennutzer muss aber um seine kleine Idylle am Rande des Schlossparks fürchten. „Wenn jemand seine Parzelle abgeben möchte, wird diese offengelassen und später für den Park genutzt“, beteuert Kranefuß.
Gute Nachrichten übers Wirtschaftsgebäude
Helge Seidel vom Amt für Immobilienwirtschaft hat gute Nachrichten in Sachen Wirtschaftsgebäude. „Das hat uns lange Sorgen gemacht. Denkmalrechtliche und brandschutztechnische Überlegungen spielten eine große Rolle und wir wollten ja auch den Nutzern gerecht werden“, betont er. Im Dezember 2016 sei der Bauantrag eingereicht worden. "In der letzten Woche ist die Baugenehmigung raus gegangen. Jetzt gehen wir in die Ausführungsplanung an, werden noch in diesem Jahr die Ausschreibungen auf den Weg bringen." Anfang Januar 2018, so Seidel, rechne man mit dem Baubeginn: "Und im November soll dann alles fertig sein.“
Auch Dr. Bernd Mengede, Leiter des Kulturzentrums Schloß Borbeck, freut sich. „Alle bisherigen Nutzer werden das Gebäude auch nach den Umbaumaßnahmen weiter in Anspruch nehmen können“. Allerdings nicht unbedingt an gewohnter Stelle. So muss das Theater Extra umziehen. Für die Akteure geht es runter ins Erdgeschoss. Dort wird es eine kleine Studiobühne geben, die die Akteure nach dem Umbau nutzen können. Auf der anderen Seite wird weiterhin die Galerie zu finden sein. Im ersten Obergeschoss gibt es Schulungsräume einschließlich eines großen Tanzraumes. Im Dachgeschoss finden im linken Teil die bildende Kunst ihren Platz und auf der rechten Seite wird die Hausmeisterwohnung erneuert.
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.