Paulines qualvoller Tod: Schwanen-Mama an Angelhaken verendet - ihre vier Küken verwaist
Dass es der schwarzen Schwanen-Dame Pauline nicht gut ging, das hat Alfons Pöhler bereits am Wochenende bemerkt. "Sie hatte kaum Stimme, kam überhaupt nicht mehr aus dem Wasser heraus", erzählt der Tierschützer, der sich ehrenamtlich um die Wasservögel auf den Borbecker Schlossteichen kümmert.
Sein Verdacht: Pauline hat sich einen Infekt eingefangen. Zu Wochenbeginn wollte er den Vogel einfangen. Eine tierärztliche Untersuchung sollte Klarheit bringen. Doch für Pauline kam jede Hilfe zu spät. Die Schwanen-Mama ist verendet. "An einem Angelhaken", schimpft Alfons Pöhler, "das mit der wilden Angelei muss endlich ein Ende haben. Man sieht doch, was passiert."
Wird Papa Paul einspringen?
Wie Paulines Partner Paul auf den Verlust seiner Lebensgefährtin reagieren wird, zeigt sich in den nächsten Tagen. "Das Paar hat auf der Insel im Schlossteich gebrütet, ist mit seinen vier Jungen dann irgendwann in das Gewässer in der Residenzaue umgesiedelt", berichtet Pöhler. Dort sei die Futtersituation einfach besser. Für Schwanen-Mama Pauline in jedem Fall eine tödliche Entscheidung.
Ob die vier Jungen nach dem Tod ihrer Mutter bereits überlebensfähig sind oder Papa Paul sich um die Aufzucht kümmert, kann Pöhler nicht sagen. "Es kann auch sein, dass sich das Männchen allein auf den Weg zurück zum Schlossteich macht." Dort wartet Tochter Fridoline. "Dann hätte Paul wieder Gesellschaft."
Der Verlust der Partnerin sei für den Schwan nicht einfach. "Schwäne sind absolut monogam. Und Paul und Pauline haben viele Jahre hier in Borbeck zusammengelebt. Ob er noch einmal eine neue Frau findet, vermag ich nicht zu sagen", so Pöhler. Um die Küken will er sich kümmern, sollten sie mit der neuen Situation nicht zurecht kommen. "Zur Not nehme ich sie mit in meinen Garten und päppel sie solange auf, bis sie alleine überlebensfähig sind."
Zorn der Tierschützer ist groß
Doch der Zorn des Tierschützers ist groß. Nach dem Tod der Schwanen-Mutter fordert er jetzt endlich ernsthafte Konsequenzen, die das wilde Angeln an den Teichen verhindern. "Im letzten Jahr waren es zahlreiche Enten, die durch Angelhaken verendet sind, jetzt Pauline." Pöhler findet klare Worte: "Die Scheiße muss aufhören."
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.