Neue Ausblicke genießen: Infos über Arbeiten im Schlosspark
Wie siehts aus im Schlosspark? Einen Überblick über den Stand der Arbeiten im Rahmen des Parkpflegewerks lieferte jetzt der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein. Die Verantwortlichen von Grün und Gruga informierten über die anstehenden Pflegearbeiten.
Der Schlosspark in Borbeck, der einzige Denkmalpark in Essen und gleichzeitig eine der ältesten Parkanlagen des Rheinlands, nimmt Form an. 2012 wurde der Park in die Denkmalliste der Stadt Essen aufgenommen. Knapp über ein Jahr dauern die Arbeiten im Rahmen des Parkpflegewerks (wir berichteten) nun an und Schlossparknutzer können "ihren" Park jetzt schon mit neuen Ausblicken genießen.
„Es geht darum, das Bestehende zu erhalten und bestimmte Sichtbeziehungen deutlich zu machen“, weiß Ludger Niermann, zuständiger Projektleiter von Grün und Gruga. Nachdem der Teich saniert und der Unterwuchs der kleinen Teichinsel stark zurückgeschnitten wurde, eröffnet sich dem Besucher der freie Blick auf die drei Täler des Parks. „Das Erleben, das früher die Adeligen in ihrer Parkanlage hatten, steht jetzt allen offen“, freut sich Niermann.
Jede Menge Arbeit
Doch auch für dieses Jahr steht noch jede Menge Arbeit an. Für den Metallsteg über den Bachlauf wurden die Fundamente bereits gegossen, im Februar wird der Steg montiert. Die Arbeiten zur Sanierung des historischen Quellbereichs werden aufgenommen. Die beschädigten historischen Quelltöpfe werden repariert. Auch der daran vorbeiführende Weg, der im Moment nur schwer begehbar ist, wird erneuert.
Weiterhin in der Planung ist der Kaskadenbereich im mittleren der drei vorhandenen Täler. Ein Artenschutzgutachten für diesen Bereich wurde erstellt.
Die historischen Bauwerke - die Ruine, das Tombeau, der Eiskeller, der Pavillon oder die Inselbrücke - die früher den Park zierten, werden nicht neu aufgebaut, jedoch sollen Hinweistafeln nachvollziehbar machen, wie es früher einmal ausgesehen hat. Die alten Parkpläne, die im Schloss ausgestellt sind, geben Interessierten nähere Einblicke in die ursprüngliche Parklandschaft.
Doch auch wenn die Umbauten abgeschlossen sind, gilt es, die neuen Anlagen und Wege durch regelmäßige Pflege zu erhalten. „Wir fragen nicht, was kann die Stadt tun, sondern wir fragen, was können die Bürger dazu beitragen, um das 'Herz von Borbeck' in einem ansprechenden Zustand zu erhalten", betont Susanne Asche, 1. Vorsitzende des BBVV.
Über Details des Pflegekonzeptes konnte Udo Winkelmann, bei Grün und Gruga zuständig für die Pflege und Unterhaltung der Grünanlagen, Auskunft geben. „In Essen sind die Grünanlagen in drei Pflegekategorien eingeteilt, nämlich in repräsentative, allgemeine und naturnahe Grünanlagen. Entsprechend ihrer Einstufung erfolgen Intensität und Häufigkeit der Pflegegänge“, erklärt Winkelmann. Der Schlosspark hat sowohl repräsentative Bereiche als auch naturnahe. Deshalb werden die Rasenflächen zwölfmal im Jahr gemäht, während bei den Naturwiesen nur zweimal im Jahr die Ränder geschlegelt werden. Das gilt auch für die Waldwege, da die repräsentative Pflege nur bis zum Waldrand geht.
Parkhüter passen auf
Nicht für die Pflege, sondern für die pflegliche Behandlung des Naherholungsgebietes sind seit kurzem zwei Parkhüter zuständig. Sie gehören zu den zehn Männern und Frauen, die in einem Programm der Essener Arbeit-Beschäftigungsgesellschaft in den Grünanlagen im Essener Norden eingesetzt werden. Sie laufen zu unterschiedlichen Zeiten durch den Park, kontrollieren, ob der Leinenzwang für Hunde eingehalten wird und sprechen Parkbesucher an, die sich nicht an die Regeln halten. „Ordnungsgewalt haben die Parkhüter allerdings nicht, sie schauen nur nach dem Rechten“, weiß Winkelmann.
Text: Doris Brändlein
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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