Bürgerinitiative setzt auf Reduzierung der Wohneinheiten
Neubauprojekt am Klostergarten: Weniger ist mehr
Seit Wochen beschäftigt sich Arnulf Breiderhoff intensiv mit dem Klostergarten der Franziskusschwestern in Bedingrade. Der Borbecker wohnt an der Bergheimer Straße, kann von seinem Garten direkt auf das Areal schauen. Doch der Blick wird sich verändern. Die zuständige BV und auch der Planungsausschuss haben die Bebauungspläne für den Klostergarten bereits durchgewunken - wenn auch mit Bauchschmerzen. Final entscheidet der Rat am 27. November.
von Christa Herlinger
Bis dahin möchten sich Breiderhoff und seine Mitstreiter aus der Bürgerinitiative "Rettet den Klostergarten" weiter dafür stark machen, dass die Pläne noch einmal überdacht werden. "Wir sind ja nicht dagegen, dass im Klostergarten gebaut wird", erklärt BI-Mitglied Wolfgang Knipp. Die Bedingrader plädieren für eine Reduzierung der geplanten Wohneinheiten. Anstelle der 45 Wohneinheiten, die von der Moosstraße erreichbar sein sollen und der 65 WE, die von der Laarmannstraße aus erschlossen werden, soll nur knapp die Hälfte realisiert werden. Und zwar vor allem im Bereich der schon jetzt versiegelten Flächen. Also dort, wo das ehemalige Mutterhaus der Schwestern und das Wirtschaftsgebäude stehen.
Idee vom Bürgerpark steht
Dann bliebe ein Teil der wichtigen Grünflächen erhalten. "Die könnten als öffentlich zugänglicher Bürgerpark genutzt und von den Bedingradern erworben werden", so der Vorschlag der Bürgerinitiative. "Es ist allerdings die Frage, ob das Projekt in dieser Größenordnung für Essen Nord als Investor noch interessant ist", so Wolfgang Kipp. Er wohnt an der Moosstraße und kann sich ohne viel Phantasie ausmalen, was Baustellen- und zusätzlicher Anliegerverkehr für seine Nachbarschaft bedeuten würden.
Selbst frühmorgens sind die vorhandenen Parkplätze in der kleinen Anliegerstraße voll. "Und das, obwohl die meisten gerade arbeiten." Für Müllfahrzeuge ist es schon jetzt häufig zu eng. "Und es wird ganz sicher nicht besser, wenn die Zuwegung zum neuen Wohngebiet erst einmal steht." Arnulf Breiderhoff ergänzt um einen weiteren Problempunkt: "Die Moosstraße mündet genau auf Höhe der Grundschule in die Bergheimer Straße." Durch die Neubebauung wird das Verkehrsaufkommen noch einmal deutlich größer. "Und damit steigt auch die Gefahr für die Kinder."
An Haustüren geschellt und Anwohner informiert
750 Unterschriften hat die Bürgerinitiative nach Bekanntwerden der Pläne in den letzten Wochen gesammelt. Arnulf Breiderhoff und Wolfgang Knipp gehörten zu denjenigen, die an den Haustüren der Anwohner geschellt, die Pläne und ihre Bedenken dagegen vorgestellt haben. Die ersten Listen sind bereits im Rathaus bei Oberbürgermeister Thomas Kufen angekommen (Wir berichteten). "Wir sammeln aber weiter", so Breiderhoff. Derzeit liegen Listen in verschiedenen Geschäften aus. Jetzt geht es in erster Linie um Information. "Wir werden die Anwohner auf die anstehenden öffentlichen Termine aufmerksam machen und hoffen, dass wir viele von ihnen zur Teilnahme bewegen können."
Die öffentliche Diskussion über die geplante Baumaßnahme findet am Donnerstag, 5. Dezember, ab 19 Uhr in der Aula des Mädchengymnasiums an der Fürstäbtissinstraße 52-54 statt.
Pläne liegen öffentlich aus
Die Öffentlichkeit kann sich vom 2. bis zum 13. Dezember im Amt für Stadtplanung und Bauordnung, Deutschlandhaus, Lindenallee 10, Zimmer 501 über die Pläne informieren. Und zwar montags, dienstags und donnerstags von 8 Uhr bis 16 Uhr, mittwochs von 8 Uhr bis 15.30 Uhr und freitags von 8 bis 15 Uhr. Innerhalb dieser Frist kann sich die Öffentlichkeit zur Planung äußern und Stellungnahmen zur Planung abgeben.
Zusätzlich sind die Pläne im Bürgeramt Borbeck ausgestellt und zwar montags und dienstags von 8 bis 15 Uhr, mittwochs von 7 bis 13 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr.
Am Dienstag, 3. Dezember, 9 bis 12 Uhr und am Donnerstag, 12. Dezember, von 14 Uhr bis 17 Uhr wird die Planung durch Mitarbeiter der Planungsverwaltung vor Ort erläutert.
Wer sich im Internet über die Planung informieren möchte, findet umfassende Informationen ab Beginn der Ausstellung unter der Adresse www.essen.de/Stadtplanung.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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