Essen-Frintrop: Ein Macho auf Tour
Mister 100.000 Volt zeigt seine angebliche Dominanz

Wenn man meint, ein "ganz Großer" zu sein und im falschen Fell geboren wurde: Mister 100.000 Volt mit Nachbarshund "Rocky" auf Macho-Tour. | Foto: Andrea Becker
  • Wenn man meint, ein "ganz Großer" zu sein und im falschen Fell geboren wurde: Mister 100.000 Volt mit Nachbarshund "Rocky" auf Macho-Tour.
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Während Mister 100.000 Volt bei seiner Emily auf den morgendlichen Spaziergängen auf Schmusekurs geht, zeigt er sich bei den reinen Rüden-Runden als gnadenloser Macho. Da er sich ja selbst als eine Mischung aus Schäferhund und Dogge sieht und im falschen Fell geboren wurde, sind diese Treffen auch für Nachbarshund Rocky kein "Happening", hängt ihm doch stets ein kleiner, weißer Mischling an seinem Fell-Kragen. 

"Jetzt lass doch einmal den armen Rocky in Ruhe", ermahne ich ihn bereits zum zehnten Mal auf 50 Metern. Doch mein Rüde scheint an diesem Morgen eine andere Sprache zu sprechen. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit springt er an dem Labrador hoch und zeigt seine angebliche Dominanz. Anstatt sich zu wehren, schaut Rocky mitleiderregend sein Frauchen an unter dem Motto: "Hilf' mir doch bitte!"
Genau das falsche Signal für Mister 100.000 Volt: Er setzt erneut zum "Nahkampf" an und Rocky ergibt sich wieder seinem Schicksal.
"Ist er doch selbst Schuld, dann soll er sich doch wehren, traut sich wohl nicht", stichelt mein Rüde. "Hallo? Du wirst Dich jetzt auf der Stelle benehmen, mein Freund", ermahne ich ihn. Queen-Mum alias Leni, die sich das Schauspiel bis dato aus der Ferne angesehen hatte, ergänzt wenig royal: "Der soll sich benehmen? Ich schmeiß' mich weg, der macht doch nur, was er will!" Zack, das saß und war auch für meine Ohren bestimmt.

"Immer diese Kerle ..."

Ich nahm meinen Rüden zu einem vier Augen-Gespräch zur Seite: "Du wirst ab sofort brav an der Leine gehen, Dein Geschäft verrichten und Dich wie ein anständiger Hund verhalten, ansonsten sind die Hunderunden mit Deiner "Julia" gestrichen", drohte ich. Mister 100.000 Volt lief rot an, alles, wirklich alles hätte kommen dürfen, nur nicht ein Gassi-Verbot mit Emily. Kleinlaut saß der Macho nun vor mir und entschuldigte sich. "Frauchen, das war nicht so gemeint. Ehrlich nicht, mit mir sind nur die männlichen Hormone durchgegangen." So, wie er da nun mit seinem kuscheligen Fell und den braunen Augen als kleiner "Sünder" vor mir saß, schmolz mein Herz schon wieder dahin. "Immer diese Kerle, machen nur Stress", schoss es mir durch den Kopf.
"Komm', lass uns zu den anderen gehen", sagte ich versöhnlich, denn zwei Vier- und ein Zweibeiner warteten schon auf uns. Mister 100.000 Volt lief zu Rocky, stupste ihn kumpelhaft an und die beiden Rüden trotteten dann einträchtig nebeneinander voran. Queen-Mum blieb bei uns, richtete den Blick auf die Duo und resümierte: "Geht doch, auch wenn es erst mal rappeln muss ..."

Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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