Hilfe für den Osterhasen: An der Rollstraße leben jede Menge Kleintiere

Regina Diedrich hat mit ihrem großen Herz für Tiere immer wieder verletzte, gefundene oder im Tierheim abgegebene Hasen, Enten, Hühner und Brieftauben aufgenommen. Fotos: Debus-Gohl
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Ostern ohne Häschen und bunte Eier ist für viele undenkbar. Besonders Kinder freuen sich auf die spannende Suche nach den vom fleißigen Osterhasen versteckten Leckereien. Theorien über den Ursprung des Osterhasen und der bunten Eier, die er für Kinder versteckt, gibt es viele.

Der heidnischen germanischen Frühlingsgöttin Ostara war der Hase als heiliges Tier zugeordnet und galt als Fruchtbarkeitssymbol. In der Antike war der Hase Sinnbild für Leben und Wiedergeburt. Ab dem späten Mittelalter wurden der Hase und das Ei dann zum bildlichen Ausdruck für die Auferstehung Jesu Christi und bekamen so eine christliche Bedeutung.

Osterhase auf der Arbeit getroffen

Wir haben den Osterhasen bei seiner Arbeit getroffen. In der Anlage des Kleintierzüchtervereins Rollstraße hatte er alle Pfoten voll damit zu tun, die gefärbten Ostereier vor dem vorwitzigen und hungrigen Dabby, dem Hund der Familie Diedrich, zu retten.
Im Grün von Regina Diedrich, seit 2010 stolze Mieterin eines Gartens in der Anlage des Kleintierzüchtervereins, helfen alle Tiere bei den Ostervorbereitungen mit. Da sind die zehn Hühner, die für frische Eier sorgen, vier Enten sind fürs Bemalen zuständig und die 25 Tauben helfen den drei Hasen beim Ausliefern.
Die erwähnten Tiere leben wirklich alle bei Regina Diedrich. Doch arbeiten müssen sie dort nicht. Auch nicht vor Ostern, diese Gedanken sind eher der Phantasie der Autorin entsprungen.
Mit einer verletzten Brieftaube, die vor acht Jahren im Wohnzimmer der Diedrichs landete und dort gesund gepflegt wurde, fing alles an. Eine passende Unterkunft für die Taube wurde gesucht, der Nachbar mit dem Brieftaubenzüchterverband-Aufkleber auf dem Auto um Hilfe gebeten und zufällig war ein Garten in der Anlage an der Rollstraße frei. Seitdem hat Regina Diedrich mit ihrem großen Herz für Tiere immer wieder verletzte, gefundene oder im Tierheim abgegebene Hasen, Enten, Hühner und Brieftauben aufgenommen. „Wir haben überhaupt keinen Platz mehr und können keine neuen Tiere mehr aufnehmen“, bedauert sie und verspricht: „Wenn jemand ein Tier findet, vermitteln wir aber gerne Kontakte, die weiterhelfen können.“

Osterspaziergang lohnt sich!

Jeder Mieter eines der 31 Gärten in der Anlage hat sich verpflichtet, Kleintiere zu halten. In den Statuten ist festgehalten, dass mindestens 50 Prozent der Wohnfläche für die Tiere genutzt werden müssen. Das ist für die Mitglieder kein Problem, investieren doch alle viel Zeit und Liebe in ihr jeweiliges Hobby.
Hubert Jacholke-Faber, der erste Vorsitzende des Vereins, hat sich auf Brieftauben spezialisiert. „Ich bin morgens vor der Arbeit schon eine Stunde hier und abends nochmal zwei“, erzählt er. Mit seinen 70 Brieftauben nimmt er auch an Wettbewerben teil und „es ist natürlich wichtig, dass die Tiere gut gepflegt, gesund und richtig trainiert sind“, weiß er. Deshalb lässt er seine Tauben auch täglich fliegen. „Die Tiere haben einen natürlichen Bewegungsdrang und sind so trainiert, dass sie auf Pfiff auch wieder in ihren Taubenschlag kommen.“ Besonders freut sich Jacholke-Faber, dass „seine“ Tauben ihm schon entgegenfliegen, wenn sie seinen Roller hören, mit dem er in der Saison zum Garten fährt.
Im Garten von Alfons Pöhler, der sich auch ehrenamtlich um die Schwäne und Enten im Schloßpark kümmert, ist der „Gesang“ der Wellensittiche nicht zu überhören. 35 Paare leben in der Voliere, fast alle aus dem Tierheim oder aus schlechter Haltung. „Seit 60 Jahren interessiere ich mich für Wellensittiche, erst hatte ich die in der Wohnung, da hat meine Frau mich aber rausgeschmissen“, schmunzelt Pöhler. Vor vier Jahren übernahm er einen freigewordenen Garten in der Anlage und ist dort jetzt auch Obmann und Tierschutzbeauftragter.
Ein Osterspaziergang an der Rollstraße lohnt sich also auf jeden Fall, denn auch Laufenten, Goldfasane und verschiedene Papageien sind dort zu bewundern.

Text: Doris Brändlein

Regina Diedrich hat mit ihrem großen Herz für Tiere immer wieder verletzte, gefundene oder im Tierheim abgegebene Hasen, Enten, Hühner und Brieftauben aufgenommen. Fotos: Debus-Gohl
Hubert Jacholke-Faber, der erste Vorsitzende des Vereins, hat sich auf Brieftauben spezialisiert.
Autor:

Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck

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