Gartenbauverein Dellwig feiert Sommer mit Zechenfest
Grubenlampe, Abbauhammer, Grubentelefon und Pannschüppe – Klaus Scholz ist stolz auf seine gesammelten Bergbau-Utensilien. Oft ist er mit seiner Ausstellung in Altenheimen unterwegs und kommt mit den Bewohnern ins Gespräch über die „gute“ alte Zeit.
Beim Sommerfest des Gartenbauvereins Essen-Dellwig e.V. drehte sich in diesem Jahr alles um das Thema Zeche und Scholz war mit seinen Bildern, Bergbau-Gerätschaften und ganz vielen Informationen im Klaumerbruch dabei. „Ich interessiere mich schon lange Zeit für unsere Geschichte und den Bergbau. Vor zehn Jahren habe ich ein Buch über die Bergbaukolonie Schönebeck geschrieben und herausgegeben. Andreas Koerner und Wolfgang Sykorra waren als Autoren beteiligt“, erzählt Scholz.
Obwohl er selbst nicht im Pütt gearbeitet hat, „mein Vater hat mir das verboten, deshalb habe ich dann eine Lehre als Schmied gemacht“, ist er fasziniert von den Zeitzeugen. Egal, ob sie in Form von schwarz-weiß Fotografien, wie dem vom letzten Grubenpferd in Herne, oder als Original-Bergmanns-Uniform daherkommen.
Passend zum Festmotto begrüßte der Förderturm "Martin-Luther" die Gäste am Eingang der Anlage. „Vor acht Jahren feierte das Seniorenwohnheim Martin Luther ein Zechenfest. Da gehörte natürlich solch ein Wahrzeichen dazu. Jetzt haben wir den Turm restauriert und hier wieder aufgebaut“, freut sich Günter Werner, 1. Vorsitzender des Gartenbauvereins.
Wie jedes Jahr kamen auch viele Bewohner des Seniorenstiftes zu Kaffee und Kuchen und zum Mitfeiern vorbei. Die Bergmannsblaskapelle aus Bottrop, ein Bergmannschor und der Spielmannszug "Glück Auf'"der Feuerwehr Essen sorgten für die passende musikalische Stimmung und spätestens beim Steigerlied stimmten alle mit ein.
150 Parzellen
Zur Gartenbauanlage, die 1922 gegründet wurde, gehören inzwischen mehr als 150 Gartenparzellen. „Wir haben keine freien Gärten zur Verfügung, aber über 14 Bewerber auf der Warteliste“, erklärt Werner.
Viele Familien mit Kindern freuen sich inzwischen über ihr eigenes Grün, auf dem die Kinder ohne Gefahr draußen spielen können. doch einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es: „Wir haben viele fleißige, nette Migranten als Mitglieder, die sich aber leider wenig an unseren Festen beteiligen“, bedauert Werner. Um das zu ändern, bereitet der Vorstand für das Sommerfest im nächsten Jahr ein „Fest der Kulturen“ vor, in der Hoffnung, dass dann alle mitfeiern.
Text: Doris Brändlein
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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