Essen-Frintrop: Hunderunde mit Neuzugang in Zeiten vom Coronavirus
Die Karawane zieht weiter ... mit meiner "Julia"

Dürfen weiter auf die morgendliche Hunderunde und sind noch keine felligen "Corona-Opfer": Das Liebespaar "Romeo und Julia", Mister 100.000 Volt und seine Emily (links), in der Mitte Herrchen Jörg, darunter "Queen-Mum" Leni und Neuzugang Marco (rechts). | Foto: Andrea Becker
  • Dürfen weiter auf die morgendliche Hunderunde und sind noch keine felligen "Corona-Opfer": Das Liebespaar "Romeo und Julia", Mister 100.000 Volt und seine Emily (links), in der Mitte Herrchen Jörg, darunter "Queen-Mum" Leni und Neuzugang Marco (rechts).
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"Ein Segen, Frauchen hat es bis dato noch nicht erwischt, sie ist nicht mit diesem blöden Co .., Coronado, ne Coronavirus, infiziert, somit können wir immer noch unsere tägliche Hunderunde gehen und ich sehe meine Emily ...". "Romeo", Mister 100.000 Volt, liegt noch geschmeidig auf seinem Kissen und träumt vor sich hin. 

In einer halben Stunde klingelt der Wecker, dann kommt seine große Stunde: Schnell frisch machen, Leberwurstbütterchen vertilgen, Geschirr anlegen und dann gehts ab an die frische Luft. 7.29 Uhr: "Frauchen, komm, wir sind spät dran, ich hab ein Date um 7.40 Uhr, also, ran an die Buletten", treibt mich mein Rüde an. "Queen-Mum", die Dritte im Bunde, mault rum und trödelt: "Mensch, nicht so schnell, ich bin nicht mehr die Jüngste..." "Boahhh", Mister 100.000 Volt verdreht die Augen, "jetzt schieb Deinen Po durch die Tür und komm!"
Im Eiltempo geht es auf Tour, denn Emily samt Herrchen warten. Nun stehen wir vor dem Friedhofseingang. Glück gehabt, unser Trio war doch noch pünktlich. Trippelnd steht "Romeo" vor mir: "Wann kommen die denn?", fragt er genervt. "Ruhig Blut", gleich", versuche ich ihn in den Chill-Modus zu bekommen, leider vergeblich. Plötzlich taucht das Gespann auf und läuft heute eher langsam den Berg hoch. Der Grund ist schnell geklärt, denn Herrchen und Emily kommen in Begleitung mit dem heutigen "Neuzugang" Marco, der auf "Urlaub" bei "Julia" weilt und von "Romeo" geduldet wird. Er schaut zu mir hoch: "Keine Konkurrenz, Frauchen!"
Endlich hat das Trio uns erreicht. Romeo begrüßt stürmisch seine Julia mit einem flüchtigen Küsschen ("Jaaa, Frauchen, Distanz wahren, ich weiß ..."). "Typisch, Kerle", denke ich "haben ihre Hormone nicht im Griff ..."
"Egal", würde der Wendler sagen. Alle heißen Marco herzlich willkommen und die sechsköpfige Karawane setzt sich in Bewegung. 

16 Pfoten bestimmen das Tempo

"Queen-Mum" Leni nähert sich derweil dem Neuankömmling: "Cool, dass Du mit uns gehst, dann muss ich nicht immer im Schweinsgalopp hinter denen her", und zeigt ihre Pfote in Richtung "Liebespaar", "die sind sooo nervig, Alter." "Ähm, ja, ich bin ja hier auf Besuch, also, ähm, ich möchte mich dazu jetzt nicht äußern, ähm, weißt Du", windet sich der Kleine. "Kannst ruhig Deine Meinung sagen, was auf der Hunderunde getratscht wird, bleibt auch hier aufm Friedhof, versprochen", sagt Leni verschwörerisch und trottet neben ihm her. 
Das Quartett schnüffelt und genießt den lauen Frühlingsmorgen, erkundet die Sträucher, die Bäume und die wohlriechende Wiese. Keiner von ihnen hat es eilig, 16 Pfoten bestimmen das Tempo, dem sich das jeweilige Herrchen und Frauchen zwangsläufig anpassen muss. "Leider nix los hier", mault Emily, während Mister 100.000 Volt stets seine Liebste im Auge behält und die Umgebung checkt. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! 
Nach einer gefühlten Stunde nähern wir uns gaaannnzzz langsam dem Ziel. Ein Happening für "Romeo und Julia", die Seite an Seite ihr Date genießen, während Neuzugang Marco und Leni dahinter her schlendern.
"Bin ich froh, dass Dein Herrchen und meine Chefin fit sind", so mein Rüde zu seiner Angebeteten, diese erwidert: "Bloß keine Quarantäne, sonst sehen wir uns ja nicht."
"Frauchen meint, wir könnten dann skypen, wenn sie das auf die Kette bekommt", zischt er ihr zu. "Super Idee, muss ich für den Ernstfall sofort abklären. Dann kommt das Laptop in mein Körbchen und wir können stundenlang sprechen ... Du, Herrchen ..." "Nicht jetzt, mach es später, ich muss Frauchen auch noch weich kauen", so Mister 100.000 Volt. 
Die Karawane trennt sich. Morgen geht es hoffentlich wieder gesund weiter, Fortsetzung folgt.

Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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