Bedingrader Kleingärtner sind sauer: Kronen der Ahornbäume bleiben erst einmal unbeschnitten
Helmut Freund ist Kleingärtner durch und durch. Und überzeugter Vereinsvorsitzender. Die Mitglieder des Kleingartenvereins Hagedorntal e.V. wissen, was sie an ihm haben. Doch aktuell ist auch er mit seinem Latein am Ende.
Grund sind die Gärten 79 und 80 sowie 54 bis 58. Dabei geht es nicht um deren Gestaltung oder Pflege. Es ist vielmehr ihr "Überbau": Weit herunter hängende Äste der Ahorn-Bäume und Totholz in den Kronen bereiten dem Vereinsvorsitzenden und seinen Mitgärtnern Kopfzerbrechen. Viele Erholungssuchende nutzten die Bedingrader Anlage, genießen Ruhe und Natur. "Man stelle sich vor, es fällt so ein Ast herunter", so der Vorsitzende. Im Hagedorntal hoffte man auf eine schnelle Reaktion seitens der Stadt. "Die Bäume stehen nämlich auf öffentlichem Grund", so Freund, "für die Pflege und den regelmäßigen Rückschnitt ist nicht der Verein verantwortlich."
Seit zwei Monaten ist nichts passiert
Vor Monaten hat der Vereinsvorsitzende Kontakt aufgenommen zur Forstwirtschaft. "Es war auch jemand draußen, der sich das Ganze angesehen hat", so Helmut Freund. Fünf Bäume entlang des Fasanenwegs der Anlage wurden unter anderem als sogenannte "Gefahrenbäume" markiert. "Passiert ist seitdem aber nichts mehr." Eckhard Spengler, Pressesprecher von Grün und Gruga, kennt den Grund: "Nicht jeder gekennzeichnete Baum muss umgehend gefällt werden, es geht nicht automatisch von ihm eine Gefahr aus."
Im Mai waren die in Rede stehenden Bäume numerisch und kartographisch von einer mit der Baumkontrolle beauftragten Firma erfasst und als "Bäume mit anstehender Kronenpflege" ausgewiesen. "Die Ausschreibung der Kronenpflege läuft noch", so Eckhard Spengler. Im Klartext: Die Kleingärtner im Hagedorntal werden sich noch gedulden müssen, ehe dort Hand angelegt wird.
Grün und Gruga: Ausschreibung läuft noch
"Nach erfolgter Ausschreibung und Autragserteilung werden die Bäume ihrer Priorisierung entsprechend bearbeitet", weiß der Grün und Gruga-Pressesprecher. Dies soll zwischen dem 1. September und 28. Februar geschehen. Akuten Handlungsbedarf sieht man bei Grün und Gruga nicht. "Dass die Äste hier und da etwas tiefer über dem Weg hängen als üblich, hat seinen Grund", so Spengler. Der starke Samenbehang der Ahornbäume sorge dafür. "Allerdings kann das nicht der Grund für einen Eingriff in das Wachstum der Bäume sein. Zumal es nur von vorübergehender Dauer ist."
Die Kleingärtner aus dem Hagedorntal und alle diejenigen, die die Anlage besuchen, um dort spazieren zu gehen und Ruhe zu genießen, müssen zumindest am Fasanenweg bis dahin den tiefhängenden Zweigen ausweichen. Aber das Ganze hat auch sein Gutes. Die Baumkronen spenden Schatten. Und die tut Spaziergängern wie Kleingärtnern dieser Tage auch auch mal ganz gut.
Gefahrenbäume: Es wird bei Gefahrenbäumen in drei Kategorien unterschieden.
Priorität 1: Bäume, die mit Priorität 1 gekennzeichnet sind, müssen sofort gefällt werden. Das erledigen Mitarbeiter von Grün und Gruga oder aber der Auftrag wird fremdvergeben.
Priorität 2: Priorität 2 sieht ebenfalls die Fällung vor. Da aber von den Bäumen keine akute Gefahr ausgeht, kann diese nach mehreren Wochen erfolgen.
Priorität 3: Bäume, die in die Stufe Priorität 3 eingestuft werden, verfügen ebenfalls über keine Gefahrenlage. Sie werden während der Wintermonate (Winterfällung) gefällt.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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