Contilia-Mitarbeiter sind fassungslos
Marienhospital schon Ende September geschlossen?

Ende des Jahres sollte in Altenessen Schluss sein. Jetzt erfahren Contilia Mitarbeiter, dass für das Haus bereits mit Ablauf des Monats September Schluss sein soll.  | Foto: cHER
  • Ende des Jahres sollte in Altenessen Schluss sein. Jetzt erfahren Contilia Mitarbeiter, dass für das Haus bereits mit Ablauf des Monats September Schluss sein soll.
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Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer unter den Mitarbeiten der Contilia. Wieder einmal herrscht Unruhe auf den Fluren der drei Krankenhäuser, die von den Plänen der Trägergesellschaft vor wenigen Monaten kalt erwischt wurden. Zwei Häuser sollen demnach komplett geschlossen werden, nur das Philippusstift in Borbeck wird als stationäre Einrichtung erhalten bleiben. Jetzt der nächste Knaller: Das Marienhospital in Altenessen soll nicht - wie ursprünglich von der Contilia erklärt - Ende des Jahres, sondern bereits mit Ablauf des Monats September geschlossen werden. Dabei sind noch immer keine konkreten Pläne vorgelegt worden, wie die Gesundheitsversorgung im Essener Norden mit nur einer stationären Einrichtung gestemmt werden soll. 

Oberbürgermeister Thomas Kufen hat sich direkt nach Bekanntwerden der Conitilia Pläne für eine Neuausrichtung der Gesundheitsversorgung der Menschen in den Stadtteilen stark gemacht. Ein runder Tisch wurde eingerichtet. Auch mit dem Gesundheitsministerium in Düsseldorf steht das Essener Stadtoberhaupt in Gesprächen, um eine verträgliche Lösung zu finden. Bei der Stadt wird man den erneuten Alleingang der Contilia sicher nicht als förderlich empfinden, nach all den emotionalen Diskussionen, doch noch einen Weg beschreiten zu können, den alle Parteien mitzugehen bereit sind. Dass der Essener Norden dazu nur wenig Bereitschaft signalisiert, zeigen die Ergebnisse einer Unterschriftenaktion. Die prall gefüllten Listen wurden von den Organisatoren jüngst im Rathaus übergeben. 

Wieder einmal Tatsachen geschaffen?

Doch wieder einmal scheint der Träger Tatsachen geschaffen zu haben. Delegationen haben Mitarbeiter in den Häusern informiert, weitere Infos konnten die Betroffenen dem Contilia-Intranet entnehmen.
Erste Tatsachen werden für das Intensivmedizinische Personal der drei Kliniken im Essener Norden geschaffen. Alle noch vorhandenen Mitarbeiter sollen demnach ins Borbecker Philippusstift abgestellt werden. 

Mehr Intensivbetten für Borbeck

Aktuell sind in Borbeck 16 Intensivbetten vorhanden, die Station soll dann auf 18 Betten erweitert werden. Das macht Veränderungen innerhalb des Hauses notwendig. Die Endoskopie soll demnach ins Untergeschoss des Gebäudes an der Hülsmannstraße verlegt werden. Auch ist die Rede davon, dass eine Stroke Unit an den Intensivbereich in Borbeck angeschlossen werden soll. Wie lange das dauern wird? Darüber gibt es noch keine konkreten Aussagen. Wohl soll das Unternehmen inzwischen einen Projektmanager ins Amt gesetzt haben.

Vincenz über Jahresfrist hinaus am Start?

inzwischen geht der Abbau in Altenessen Stück für Stück weiter. Geburtshilfe und Gynäkologie sollen schon vor Jahresfrist auslaufen, das gleiche Schicksal scheint die Urologie zu treffen.  Und jetzt das Aus für das komplette Haus. Auch deutlich schneller als angekündigt. Daneben könnte die Arbeit im Vincenz Krankenhaus in Stoppenberg noch über Jahresfrist hinaus gehen, lassen einige Mitarbeiter durchklingen. Grund für die Verlängerung: Das Herzkatheterlabor.
Wieder einmal kochen die Emotionen bei den Betroffenen hoch. "Die wollen nur Kohle machen, wir Mitarbeiter werden total verheizt", verschafft sich ein Angestellter Luft. 

Unternehmenssprecher nicht erreichbar

Ein Unternehmenssprecher der Contilia, der die neuesten Entwicklungen bestätigen oder dementieren könnte, war aktuell für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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