Am Jahresende ist Schluss im Vincenz Krankenhaus: Am Mittwoch wird noch einmal protestiert
"Jeder Patient kann in der geltenden Hilfsfrist von einem Notarzt erreicht werden"

Seit Bekanntwerden der Schließungspläne wird im Essener Norden protestiert. Am 30. Dezember findet ein Trauerzug für das St. Vincenz Krankenhaus in Stoppenberg statt.  | Foto: cHER (Archiv)
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  • Seit Bekanntwerden der Schließungspläne wird im Essener Norden protestiert. Am 30. Dezember findet ein Trauerzug für das St. Vincenz Krankenhaus in Stoppenberg statt.
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Am Donnerstag ist Schluss im St. Vincenz Krankenhaus in Stoppenberg. Im Rahmen der Umsetzung des Konzeptes „Essen versorgt Essen“ wird das Krankenhaus die Patientenversorgung wie angekündigt zum Jahreswechsel beenden. Dann läuft alles über Borbeck: das Philippusstift ist dann Zentrum der medizinischen Versorgung für den Essener Norden.

Dafür hat sich in Borbeck einiges getan. Wie geplant wurde der Umzug der Fachabteilungen in das Philippusstift in den letzten Monaten schrittweise vollzogen, um bei laufendem, aber angepasstem Betrieb einen nahtlosen Übergang zu ermöglichen.

Philippus hat alles, was es an Fachabteilungen braucht

Das Haus in Borbeck verfügt über alle für die Regel- und Notfallversorgung benötigten Fachabteilungen: Kardiologie, Gastroenterologie, Unfallchirurgie/Orthopädie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Neurologie mit Stroke Unit, Radiologie, Psychiatrie und Geriatrie (Haus Berge).
Darüber hinaus besitzt das Philippusstift die Anerkennung als Notfallkrankenhaus der Stufe 2 mit Herzinfarkt- und Schlaganfallversorgung. Hier besteht seit Jahren eine unmittelbare Vernetzung mit der KV-Notfallpraxis und dem Notarztstandort der Feuerwehr.
In Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Essen wurde das Notarztstandort-Konzept für den gesamten Essener Norden weiter entwickelt.  "So ist gewährleistet, dass in Zukunft wie auch bereits heute jeder in akuter Not befindliche Mensch innerhalb der geltenden Hilfsfrist von einem Notarzt erreicht
werden kann", versichert Thomas Kalhöfer, Leiter der Unternehmenskommunikation der Contilia Gruppe.

In den vergangenen Monaten hat sich bereits einiges getan

In den vergangenen Monaten wurde das Philippusstift bereits durch zahlreicheMaßnahmen auf seine zentrale Rolle vorbereitet. Doch am Ende sind die Maßnahmen noch nicht. Auch über den Jahreswechsel hinaus geht es weiter, es folgen weitere bauliche Veränderungen am Standort, um die
Infrastruktur weiter anzupassen. Aktuell werden die Station C1 und die Aufnahmestation C3 vollständig modernisiert. Weitere Baumaßnahmen sind unter anderem in der Notfallambulanz, der Endoskopie und bei den Herzkatheter Plätzen geplant.

Gesundheitsversorgung ist Gemeinschaftsaufgabe

Seit der Vorstellung des Konzeptes „Essen versorgt Essen“ haben aufverschiedenen Ebenen viele Gespräche zur Zukunft der Gesundheitsversorgung im Essener Norden stattgefunden. Diese Gespräche haben deutlich gemacht, dass die umfassende Gesundheitsversorgung von 200.000 Menschen eine Gemeinschaftsaufgabe von Krankenhausträgern, Stadtverantwortlichen, Bundes- und Landespolitik, Krankenkassen, den niedergelassenen Medizinern und zahlreichen anderen Beteiligten ist und dass all diese Akteure bei der Gestaltung zukunftsfähiger Modelle zusammenarbeiten müssen, heißt es bei der Contilia weiter.

Ausreichend stationäre Betten

Der Gesundheitsstandort Essen verfüge auch ohnedie Standorte Marienhospital und St. Vincenz-Krankenhaus im bundesweiten Vergleich über eine herausragende Menge an exzellenten Krankenhäusern und eine stationäre Bettenkapazität verfügt, die die Versorgung der Bürger im ganzen Stadtgebiet auch in Zukunft auf hohem Niveau sicherstelle. Bei  Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt, bei denen keine Zeit verloren werden darf, können  gleich vier spezialisierte Krankenhäuser in der Stadt mit kurzen Fahrtzeiten erreicht werden.
Und in den drei KV-Notfallpraxen werden alle ambulanten Notfälle auch außerhalb der Praxiszeiten rund um die Uhr versorgt.

Trauerzug am Mittwoch durch Stoppenberg

Die Initiatoren des KrankenhausEntscheid Essen laden anlässlich der geplanten endgültigen Schließung des St. Vincenz-Krankenhaus zu einem besinnlich-protestierenden Trauerzug durch Stoppenberg ein.
"Wir wollen mit unserem Trauerzug auf die schlimmen Auswirkungen der gegenwärtigen Pandemie hinweisen, zugleich aber vor allem auch gegen das unverantwortliche und unchristliche Agieren der Contilia sowie die nebulösen Scheinlösungen der Stadtspitze Stichwort: „SmartHealth“ protestieren", heißt es dazu bei den Veranstaltern .
Der Trauerzug beginnt am Mittwoch, 30. Dezember, um 11 Uhram Rathaus Stoppenberg und führt auf einer kurzen Route zum Vincenz-Krankenhaus. Dabei werden die Corona-Schutzvorschriften selbstverständlich berücksichtigt.
Wer schlecht zu Fuß ist oder sonst verhindert, wird gebeten, an diesem Tag eine Grableuchte vor das Vincenz- Krankenhaus zu stellen.

Seit Bekanntwerden der Schließungspläne wird im Essener Norden protestiert. Am 30. Dezember findet ein Trauerzug für das St. Vincenz Krankenhaus in Stoppenberg statt.  | Foto: cHER (Archiv)
Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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