Theaterpädagoge konzipiert Kasper-Theater-Stück zur Corona-Problematik für Kinder ab vier Jahre
Erstes Spielplatzfest mit Auflagen: Premiere in Frintrop zeigt, dass es geht

Theaterpädagoge Thomas Hennrich hat das Stück für Kinder ab vier Jahre erarbeitet. | Foto: cHER
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Spielen und Spielplatzfeste in Zeiten von Corona sind anders. Doch es gibt sie. Mit neu konzipierten Ansätzen ist das Spielmobil-Team des Essener Kinderschutzbundes jetzt in die Spielplatzsaison 2020 gestartet. Die Premiere fand auf dem Spielplatz am Velthover Winkel in Frintrop statt. Hüpfburg und Kinderschminken fehlen aktuell im Programm, alternativ wartet auf dem Bolzplatz ein Hindernisparcours.

von Christa Herlinger

Und noch etwas ist neu: Dr. Henning Muth, Projektleiter "Spielen verbindet" beim DKSB, und seine Kollegen haben das kleine Kasperletheater mit nach Frintrop gebracht. Vor der mobilen Theaterbühne werden Getränkekisten drapiert, allesamt mit dem notwendigen Sicherheitsabstand zueinander. Dort können die Kinder Platz nehmen, wenn der "Spielplatz-Kasper" loslegt. Mehr als 15 Zuschauer pro Open Air-Vorstellung sind nicht erlaubt. Aber auch das ist kein Problem. "Ist Interesse da, spiele ich halt zwei Vorstellungen", so Thomas Hennrich. 

Kinder werden Fragen an Coronavirus los

Der Theaterpädagoge und Mitarbeiter des Spielmobil-Teams hat das Theaterstück entwickelt, das in Frintrop seine Premiere feiert. Darin müssen sich Kasper und seine Großmutter mit der Corona-Problematik auseinander setzen. Ein Virus grassiert in Kasperhausen und in der Kasperkiste gibt es kein Wasser zum Händewaschen, nachdem Herr Otto vom Ordnungsamt dort gründlich desinfiziert hat. Die Kinder für die Problematik zu sensibilisieren, funktioniere gut, so der Theaterpädagoge. "Kaspertheater entführt die Kinder in eine Phatasiewelt", erklärt Hennrich. Den Figuren gelinge es mühelos, mit den Kindern in Kontakt zu treten und auf kreative Weise pädagogisch mit ihnen zu arbeiten.

Einladung erfolgt über die Spielplatzpatinnen

Und auch in Frintrop hat Hennrich sein Publikum nach wenigen Augenblicken gepackt. Selbst die ganz Kleinen machen mit, verfolgen gebannt den Auftritt des Coronavirus. Das sieht eigentlich ganz puschelig aus. Von den Größeren muss sich das Virus aber Fragen gefallen lassen.
Erika Küpper und Hayriye Yilmaz sind Spielplatzpatinnen im Velthover Winkel. Der Termin der nachmittäglichen Spielaktion ist ausschließlich über sie kommuniziert worden. "Einfach um einen höheren Zulauf zu vermeiden, Spielplatzfeste wie in der Vergangenheit sind noch nicht wieder möglich." Auf einem Tisch liegen Listen aus. Dort tragen sich die Besucher mit Namen und Adresse ein. Desinfektionsmittel steht bereit. Gebrauchte Stifte wandern direkt in einen extra gekennzeichneten Behälter. Überhaupt spielt die Hygiene eine große Rolle. Der Zugang zum Hindernis-Parcours wird kontrolliert, die Richtung ist den Kids vorgegeben bei Stelzenlauf, Seilspringen oder Dosenfußball.

Spielmobil-Team hat Konzept "kontaktloses Spielen" erarbeitet

Für die Premiere im Velthover Winkel waren eine Menge Vorbereitungen notwendig. Das Spielmobil-Team hat ein Konzept zum "Kontaktlosen Spielen" erarbeitet, war in den vergangenen Wochen auf vielen Spielplätzen im Stadtgebiet unterwegs und hat dort mit Spielplatzpaten und Eltern vor Ort gesprochen. "Es gab eine Menge Fragen zum richtigen Verhalten auf Spielplätzen und auch alternative Spielangebote waren von Interesse", so Dr. Henning Muth.
Die Idee scheint anzukommen. Muth ist optimistisch, dass sein Team trotz des verspäteten Saisonstarts in diesem Sommer einen Großteil der Spielplätze besuchen wird. Mit alternativen Angeboten. Die Kids in Frintrop waren jedenfalls Feuer und Flamme. "Es war ein schönes Fest, auch und gerade für die älteren Kinder", zieht Hayriye Yilmaz eine positive Bilanz. Die Tagesmutter hatte den Nachmittag als Abschied für diejenigen gestaltet, die das Betreuungsangebot demnächst in Richtung Kita verlassen.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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