Erdbeerzeit bei Brömse
Endlich sind sie reif, die deutschen Erdbeeren. Das langanhaltende schlechte Wetter hatte für einige Verspätung gesorgt. Nun kann auch auf den Essener Feldern gepflückt werden, was das Zeug hält. Kiloweise kann man die süßen, roten Früchte ernten und auf die unterschiedlichsten Weisen genießen - wer möchte, sogar vor Ort.
Egal, ob auf dem Kuchen, als Marmelade oder klassisch mit ein wenig Zucker gesüßt, schmecken tut die Erdbeere immer. Besonders feldfrisch und eigens gepflückt mögen es die Essener.
Das weiß auch die Landwirtin Brigitta Brömse-Richter, die auf ihren Feldern in Dellwig jährlich zum Ernten einlädt. „Am liebsten werden feldfrische Beeren gegessen“, weiß die Dellwigerin. Das liege vor allem daran, dass die Kunden sehen, woher die Erdbeeren kommen. „Sie können sicher sein, dass die Frucht aus Deutschland stammt.“ Die hohen Auflagen in Deutschland machen den Qualitätsunterschied aus. „Im Ausland können Chemikalien nach Belieben eingesetzt werden.“
Auch in Sachen Geschmack können die heimischen Beeren punkten. „Wir haben auf den Feldern einen besonders guten und satten Boden. Das ist eine von vielen guten Voraussetzungen für bissfeste, süße und auch saftige Erdbeeren.“ Allerdings sind die süßen Früchte empfindlich. Um ihnen den Transportweg zu ersparen, sollten die Verbraucher also am besten den Tag auf dem Feld verbringen.
Spaß am Pflücken
Seit knapp zwei Wochen kann das nun jeder, der Spaß am Ernten hat, in Dellwig tun. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind die Preise angestiegen. „Der Spaß am Pflücken muss aber garantiert sein“, erklärt Brömse-Richter. „Deshalb setzen wir auch diesmal auf faire Preise.“ Vor allem junge Familien nutzen die Gelegenheit, gemeinsam auf dem Feld die frischen Früchte zu ernten. Mindestabnahme pro Kunde ist ein Kilogramm. „Das hat vor allem den Grund, dass auf den Feldern viel genascht wird. Teilweise kamen ganze Familien, haben sich satt gegessen und dann nur eine kleine Schale bezahlt.“ Genascht werden darf weiterhin, dafür muss am Ende ein KiloErdbeeren im Korb liegen und natürlich bezahlt werden.
Gepflückt werden kann auf den Feldern von Brigitta Brömse-Richter noch einen guten Monat. „Solange noch geerntet werden kann, hoffe ich auf gutes Wetter, damit die Ernte besser wird als die letztjährige, die wortwörtlich ins Wasser gefallen ist“, erinnert sich die Landwirtin an den vergangenen Sommer. Der hat der Familie ein weiteres Unglück beschert. Auf dem Hof hat es gebrannt.„Ein Kabelbrand hat unser Wohnhaus und unsere Habseligkeiten zu 90 Prozent zerstört.“ Vor allem um ihre Kinder hatte die Landwirtin große Angst.
Brand im vergangenen Sommer
„Ich stand auf dem Feld, sah das brennende Haus und wusste nicht, ob sie alle gesund den Weg herausfinden.“ Glücklicherweise ist den Kindern nichts passiert. Und auch der Zuspruch von Nachbarschaft, Freunden und aus dem gesamten Stadtteil war nach dem Unglück riesig. „Wir standen ja ohne alles da.“ Doch sofort wurde der Familie eine Wohnung zur Verfügung gestellt, Kleidung und Hausrat gespendet. „Es ist ein super Gefühl zu wissen, dass einem sofort wieder auf die Beine geholfen wird. Daran merkt man, dass man nicht alleine ist“, so die Borbeckerin.
Sieben Monate war allerdings ein Wohnwagen auf dem Hofgelände ihr Zuhause. „Es musste einfach jemand vor Ort sein, um Diebe fernzuhalten.“
An Heiligabend letzten Jahres konnte die Familie in das restaurierte Wohnhaus zurückziehen. Für die große Hilfe aus der Bevölkerung möchte sich Brigitta Brömse-Richter jetzt noch einmal bedanken.
Hoffest am 31. August und 1. September
Am 31. August und am 1. September wird auf dem Hof an der Schilfstraße traditionell das jährliche Hoffest gefeiert. „Den Termin möchte ich nutzen, mich bei Essen, Getränken und einem kleinen Rahmenprogramm bei den Helfern bedanken.“ Die Einladung steht.
Autor:Nolin Wischermann aus Essen-Borbeck |
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