Schornstein der Dampfbierbrauerei wird gekappt
Borbecker Wahrzeichen schrumpft auf knapp acht Meter Höhe

Dieses Bild wird alsbald der Vergangenheit angehören. Der historische Schornstein auf dem Gelände der Borbecker Dampfbierbrauerei wird bis Ende des Monats von aktuell 30 Meter Länge auf eine Gesamthöhe von acht Metern gekürzt. Sicherheitsgründe machen diesen Schritt notwendig. Archivfoto: Debus-Gohl
  • Dieses Bild wird alsbald der Vergangenheit angehören. Der historische Schornstein auf dem Gelände der Borbecker Dampfbierbrauerei wird bis Ende des Monats von aktuell 30 Meter Länge auf eine Gesamthöhe von acht Metern gekürzt. Sicherheitsgründe machen diesen Schritt notwendig. Archivfoto: Debus-Gohl
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 Der Kirchturm der denkmalgeschützten Pfarrkirche St. Dionysius bestimmt die Borbecker Silhouette. Zweifellos. Aber auch der knapp 30 Meter hohe Schornstein der Dampfe, über den zu aktiven Brauerei-Zeiten an der Heinrich-Brauns-Straße die Ableitungen des Dampfkessels ausgeleitet wurden, bestimmt das Stadtbild. Allerdings wird sich das in den nächsten Tagen ändern.

Denn der Schornstein wird abgetragen. Am Ende, so verriet Axel Stauder - die Privatbrauerei ist seit Jahren Träger des Bauhauses - werden knapp acht Meter übrig bleiben. "Der Abschluss wird ungefähr auf Gebäudehöhe liegen", so der Brauerei-Chef, der seit 2005 gemeinsam mit Cousin Thomas an der Unternehmensspitze steht.

Sicherheitsrisiko ist einfach zu hoch

Die Bauarbeiten werden in der kommenden Woche starten. An ihrer Notwendigkeit ist nichts zu rütteln. Bei routinemäßiger Überprüfung des Schornsteins wurde ein erheblicher Sanierungs- und Modernisierungsbedarf festgestellt. "Das Sicherheitsrisiko, dass sich Steine lösen und herunterfallen, war einfach zu hoch", räumt Axel Stauder ein. Die Kürzung des imposanten Schornsteins ist mit Behörden und Denkmalschutz abgesprochen. "Obwohl der Rauchabzug nicht unter Denkmalschutz steht", so Stauder weiter.

Instandsetzung wäre zu teuer

Doch Erhalt und Instandsetzung des Bauwerks sind teuer. "Die Kosten stehen in keinem Verhältnis", argumentiert der Inhaber, zumal der Schlot nach Aufgabe des Brauereistandortes an der Heinrich-Brauns-Straße für den aktuellen Gastronomie-Betrieb keinerlei Funktion habe.
Zwei bis drei Wochen werden die Borbecker Zeit haben, sich an die neue Silhouette zu gewöhnen. Schade finden es viele. Schließlich gehört das Brauhaus seit mehr als 100 Jahren zum Stadtbild.

Viele Arbeiter - viel Bier

1896 öffnete die Brauerei auf dem jetzigen Betriebsgrundstück, in den ersten Jahren firmierte das Unternehmen als "Schloss-Brauerei Marx & Co.". Zwei Münchner Bierbrauer wagten damals den Neustart im Revier. Sie erkannten das Potenzial. Die Gründung der ersten Eisenhütte in Borbeck verschaffte dem Ortsteil einen ernormen Schub. Und viele Arbeiter versprachen eben auch einen guten Bierabsatz.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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