Auch die Rituale zum Jahreswechsel sind in den Familien ganz unterschiedlich
Borbecker haben für 2020 ganz unterschiedliche Wünsche

Was wünschen sich die Borbecker vom neuen Jahr? | Foto: cHER
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Für 2020 gibt es ganz unterschiedliche Wünsche - Wir haben nachgefragt Auf die vergangenen zwölf Monate zurückzuschauen und einen Ausblick auf das kommende Jahr zu wagen, das bietet sich in diesen Tagen ganz einfach an. Wir haben Menschen in Borbeck gefragt, welche Rituale, Wünsche und Pläne sie zum Jahreswechsel haben.

von Doris Brändlein

Für Susanne Asche, 1. Vorsitzende des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereines, ist ein Silvestertag ohne Familie kaum denkbar. „Wann immer wir es zeitlich hinkriegen, feiern wir mit den Kindern und meiner Schwester“, erzählt sie. Dazu trifft man sich im Elternhaus des Ehemannes in Goslar. Nach einem Spaziergang durch die „wunderschön geschmückte, historische Altstadt“ und einer Jahresabschlussfeier in der Kirche kommt die Familie zum traditionellen Raclette zusammen.

Weltoffenes Denken statt Bedenkenträgerei

Auch die Borbeckerin hat sich Gedanken zum Jahresablauf gemacht. „Im Moment beschäftigt mich die allgemeine Zukunftsangst, die ich teilweise als Hysterie empfinde. Ich wünsche mir ein weltoffenes Denken, ohne diese ständige Bedenkenträgerei. Wir sollten mit Vertrauen in die eigenen Kräfte die Dinge anpacken. Ich hoffe, dass wir als Gesellschaft zu einer Haltung der Sachlichkeit und Gelassenheit, gepaart mit solidarischem Denken, finden.“
Ganz besonders liegt Asche im neuen Jahr am Herzen, die Nähe und das Miteinander in der Borbecker Gemeinschaft weiter zu pflegen und zu stärken. „Dahin zu kommen, dass die Menschen sich hier geborgen fühlen und zusammen etwas erreichen, weil sie sich einbringen“, das ist ihr Wunsch für das neue Jahr.

Keine Knaller, aber alles was leuchtet

Für Andreas Weischede ist der Jahresabschluss fest mit seiner Arbeitsstelle verbunden. Seit zehn Jahren verbringt der Einrichtungsleiter des Martin Luther Stiftes in Essen-Dellwig den ersten Teil des Silvesterabends mit „seinen“ Bewohnern. „Wir machen jedes Jahr gegen 18 Uhr ein Silvesterfeuerwerk, nicht mit Knallern, aber mit allem was leuchtet.“ Dazu gibt es für Bewohner und Besucher - „viele Angehörige kommen mit ihren Kindern vorbei“ - eine Lichtshow mit klassischer Musik. Nach dem Sektempfang trifft man sich zum leckeren Silvesterbuffet. Wer möchte, kann danach in der hauseigenen Kneipe open end weiterfeiern. Für Weischede gestaltet sich der Abend dann sehr unterschiedlich. „Wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme und meine Frau auch frei hat, gehen wir gerne zum Tanzen und lassen es uns gut gehen“.
Im nächsten Jahr feiert das Seniorenstift sein 50jähriges Bestehen und Weischede möchte weiter daran arbeiten, den Menschen ein Zuhause zu geben. „Mir ist es wichtig, dass unsere Bewohner ihre letzte Lebensphase in Normalität verbringen.“ Mit dem Vorurteil, dass ein Altenheim schlimmer als das eigene Zuhause ist, möchte er aufräumen. „Ich habe früher als Pflegekraft im ambulanten Dienst gearbeitet und weiß, wie schrecklich einsam es zuhause sein kann. Hier muss man nie alleine sein, wenn man es nicht will“.

Die Partyjahre sind vorbei

„Die Partyjahre sind vorbei“, schmunzelt Vanessa Burneleit, Leiterin des Natur- und Jugendzentrums Voßgätters Mühle. Den Silvesterabend verbringt sie mit Freunden und Familie, jeder bringt etwas zu essen mit und dann sind Spiele angesagt.
„Ich bin kein Freund von guten Vorsätzen, man hat jeden Tag die Möglichkeit etwas zu verändern.“ Trotzdem möchte sie versuchen, im nächsten Jahr den Fokus mehr auf ihr Privatleben zu legen. „In den letzten fünf Jahren sind wir mit unserem Programm in der Mühle sehr erfolgreich. Dafür war aber auch jede Menge Arbeit und Zeit nötig, da ist das Privatleben zu sehr in den Hintergrund getreten.“ 

Schwerpunkt liegt 2020 auf dem Ehrenamt

Für das nächste Jahr hofft Burneleit natürlich auf weiteren Erfolg. Dafür gibt es schon jede Menge Pläne. Der Schwerpunkt liegt 2020 auf dem Ehrenamt. Menschen jeden Alters sollen verstärkt bei der ehrenamtlichen Arbeit unterstützt werden. Ein weiterer Punkt ist das Ferienprogramm. Da die Nachfrage und der Bedarf sehr groß sind, möchte das Team zehn Wochen Ferienprogramm anbieten, damit alle schulfreien Zeiten abgedeckt sind.
Wie er den Silvesterabend verbringt, hat uns Franz Josef Gründges nicht verraten. Der Borbecker Kümmerer, der jetzt in Hanau wohnt, lässt uns aber an seinen Gedanken zum Jahreswechsel teilhaben.

Zwischen zwei Heimaten hin- und hergerissen

„Ich fühle mich wie ein transkultureller Ortsbigamist, der zwischen zwei Heimaten hin- und her pendelt. Aus der einen Heimat bin ich noch nicht ganz weg, in der anderen Heimat bin ich noch nicht ganz angekommen. Ich wünsche mir, dass die tiefen Wurzeln im Borbecker Boden erhalten bleiben, ohne dass ich darüber die Pflege neuer Wurzeln in Hanau vernachlässigen würde. Schloss Borbeck und das SJB sind und bleiben starke Bindemittel, in Hanau ist es meine Familie, die mich trägt. Mag es noch lange so bleiben.
Für Borbeck habe ich keine Wünsche, sondern nur klare Vorstellungen davon, was ich zu der einen oder anderen Veranstaltung im kommenden Jahr beitragen kann: Maienmahlzeit, Fest der Fürstin, Borbecker Miteinander, Muse & Menü, Borbecker Weihnachts-Markttag. Es gibt viel zu tun. Wie schön!“
Da bleibt uns nur noch, Ihnen, liebe Leser einen guten Übergang in das neue Jahr zu wünschen und gutes Gelingen für Ihre geplanten Vorhaben.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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