Go für die Gastronomie - Dampfe-Geschäftsführer Martin Grahl hat keine Bedenken vor unkontrolliertem Ansturm
Ab Montag ist offiziell wieder Biergartenzeit
Das Telefon bei Martin Grahl steht seit Wochenbeginn nicht mehr still. Kein Wunder, denn seit sich die Meldungen über mögliche Corona-Lockerungen auch im Gastronomie-Bereich verdichten, wollen nicht nur die Mitarbeiter konkrete Informationen, wie und wann es in der Borbecker Dampfe weitergehen kann.
von Christa Herlinger
Jetzt ist klar: "Ab 11. Mai gibt es wieder Puls in der Dampfe", so der Geschäftsführer. Ministerpräsident Armin Laschet hatte das Go für die Gastronomie unter Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln am Mittwoch verkündet. Grahl ist froh über die klare Ansage der Politik: "Wir müssen schließlich Ware für die Küche bestellen. Die wäre binnen zwei Tagen komplett verdorben. Da hilft uns nun ein konkreter Termin enorm weiter."
Bestuhlung steht - genügend Bier ist da
Seit dem 17. März ist der Betrieb des Borbecker Brauhauses komplett stillgelegt, die Mitarbeiter sind zu 100 Prozent in Kurzarbeit. Doch die Vorbereitungen auf einen möglichen Neustart laufen auf Hochtouren. "Die Bestuhlung auf der Terrasse steht, genügend Bier ist da. Wir könnten also loslegen", sagt Martin Grahl. Unter den festgelegten Auflagen und Regeln. In Sachen Hygiene und Abstand. Für Kunden und Mitarbeiter.
"Leute sind dankbar für jede Lockerung."
Für den Borbecker Gastronomen ist die Zeit reif. "Ich bin sicher, dass die Leute dankbar sind für jede nun mögliche Lockerung. Und dass sie gerade deshalb sehr vorsichtig und behutsam damit umgehen werden. Keiner möchte diese Chance zunichte machen."
Ampelsystem regelt, welche Plätze leerbleiben müssen
In der Dampfe soll ein "Ampelsystem" auf den Tischen dafür sorgen, dass die notwendigen Abstände gegeben sind. "Wo rot ist, darf sich niemand hinsetzen." Zudem werden die Gäste zu ihren Tisch gebracht. Es wird einen kontrollierten Zutritt auf das Gelände geben, eine Neuregelung der Parksituation sowohl für Autos als auch Fahrräder. Die Zugangs- und Ausgangsbereiche für den Biergarten sind strikt getrennt. "Das Personal muss ein Auge darauf haben, dass die Laufwege eingehalten werden und Irritationen schnell auflösen. Denn in der Gastronomie müssen die Menschen Vertrauen haben zu dem, was der Betrieb tut", sieht der Geschäftsführer neue Aufgaben auf sein Team zukommen.
Langsamer Neustart - Reaktion abwarten
Ab Montag wird es auf dem Gelände des Borbecker Brauhauses zunächst langsam wieder losgehen, mit einem eingeschränkten Zeitfenster, auch was die Öffnungszeiten angeht. Unter der Woche ab 16 Uhr, an den Wochenenden ab 12 Uhr. "Wir sind aber flexibel, werden schauen, wie es angenommen wird."
Bedenken vor einem unkontrollierten Ansturm der Gäste gerade bei gutem Wetter hat der Gastronom nicht. Gut essen und trinken gehöre für viele ganz einfach zum Leben dazu. "Wir haben erfahren, wie sehr etwas fehlt, was uns immer selbstverständlich erschien." Martin Grahl ist optimistisch, dass Akzeptanz und Respekt für dieses Gut gewachsen sind und auch über die Corona-Zeit hinweg Bestand haben werden.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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