Stehende Ovationen für junge Künstler
Sam Lucas und Ani Ter Martirosyan spielten grandioses Konzert im Schloß Borbeck

Lucas Sam am Violoncello begleitet am Klavier von Ani Ter-Martirosyan. | Foto: Patrick Borucki
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  • Lucas Sam am Violoncello begleitet am Klavier von Ani Ter-Martirosyan.
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„Bravo“, so ertönte es bereits zur Pause des Konzertes im Schloß Borbeck mit Sam Lucas (Violoncello) und Ani Ter-Martirosyan (Klavier). Am Ende, nach zwei Zugaben, gab es stehende Ovationen für das Duo. Mit feinem Gespür für den Charakter der Werke führte Sam Lucas, am Klavier feinfühlig und virtuos von Ani Ter-Martirosyan begleitet, durch einen Konzertabend, der noch lange nachklang.
Auf dem Programm standen mit Robert Schumann (1810-1856) und Johannes Brahms (1833-1897) Werke der Romantik. Zart, melancholisch, freundlich und dennoch kraftvoll erklangen die Fantasiestücke op. 73 von Schumann. Ebenfalls melancholisch ist die Sonate Nr. 1 e-Moll op. 38 von Johannes Brahms. Doch begann sie zunächst wundervoll impressionistisch-zart. Einfach zauberhaft, gesangsgleich, wie sich das Cello aus der tiefen Lage in immer lichtere Höhen erhebt, eingehüllt gleichsam in zarte, perlende Töne des Klaviers. Dieses fast leidenschaftlich Singende der Instrumente, die leuchtende Klanglandschaft, dabei das nonverbale Wechselspiel zwischen den beiden Musikern war ein berauschendes Erlebnis. Die Bravo-Rufe zur Pause waren absolut gerechtfertigt.
Nach der Pause ging es dann mit der Sonata op. 40 von Dmirti Schostakowitsch (1906-1975) zunächst in die russische Romantik. Schostakowitschs op. 40 gehört sicher zu den schönsten Werken der Celloliteratur. Wunderbar einfühlsam umgesetzt die Cellokantilene über impressionistischen Akkordflächen des Klaviers, wild das Allegro-Scherzo mit seinen Anmutungen an asiatischen Tänze.
Den Abschluss bildete das Prélude Nr. 1 für Violoncello und Klavier von George Gershwin (1898-1937) und damit die romantische Moderne. Es ist ein kurzes, mitreißendes Stück im Charleston-Rhythmus.
Dass die beiden Musiker seit zwei Jahren viel miteinander konzertieren, spürte man in dem beständigen non-verbalen Austausch. Die stehenden Ovationen am Schluss und die Begeisterung des Publikums machen Hoffnung auf ein weiteres Konzert dieser beiden Musiker im Schloß Borbeck - einzeln oder erneut zusammen.

Autor:

Birthe Marfording aus Essen-Borbeck

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