Polnische Krippenkunst in der Alten Cuesterey
Es war Liebe auf den ersten Blick. Seit 30 Jahren sind Anneliese und Bernhard Kappert Feuer und Flamme für naive polnische Schnitzkunst.
Mindestens einmal im Jahr machen sich die Essener seit dem auf die Reise nach Polen. „Dabei waren in den ersten Jahren die politischen Verhältnisse ja noch völlig andere als heute“, erinnert sich der Schreinerei-Besitzer aus Bergerhausen an die Anfänge. Inzwischen sind die Kapperts echte Polenkenner, haben im Nachbarland zahlreiche Freundschaften geschlossen. Ihre Sammlung besteht aus mehr als 1.000 Kunstwerken. „Dabei bilden die Krippen nur einen kleinen Teil“, ergänzt Anneliese Kappert.
Dennoch waren es über 100 großformatige Holzkisten, die der 82-jährige Sammler und seine vier Jahre jüngere Ehefrau für die aktuelle Jahresausstellung in der Alten Cuesterey packen mussten. 14 Tage Arbeit hatten die Kapperts und ihre Helfer kalkuliert, um die knapp 100 Krippenkunstwerke in den Räumen am Weidkamp aufzubauen.
„Alle Jahre wieder...“ so ist die Ausstellung polnischer Krippenkunst beim Kultur-Historischen Verein überschrieben, die am Samstag, 27. November um 16 Uhr durch Katarzyna Sokolowska, Direktorin des Polnischen Instituts in Düsseldorf und den Vereinsvorsitzenden Jürgen Becker eröffnet werden wird. Die Pianistin Danuta Dworakowska spielt dazu ausgesuchte Stücke von Frédéric Chopin.
„Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, in jedem Jahr ein anderes Thema für unsere Jahresausstellung zu wählen“, so Jürgen Becker. Doch im Kulturhauptstadtjahr habe man sich dem starken Nachfragedruck gebeugt. „Nach 10 Jahren gibt es nun also ein Wiedersehen mit den Eheleuten Kappert und ihren Krippen.“
Die handgeschnitzten Krippenfiguren bestechen nicht nur durch ihre Farbgebung, sondern vor allem auch durch die Einfachheit ihrer Darstellung. „Das kommt von Herzen“, ist sich Bernhard Kappert sicher. Viele der gezeigten Kunstwerke stammen von Bauern oder Handwerkern. Die Stabfiguren waren ursprünglich dazu gedacht, die Weihnachtsgeschichte in den Dörfern vor Publikum auf die Bühne zu bringen.
Knapp 3.500 Besucher waren es im Jahr 2000, die die Einladung zum Besuch der Ausstellung angenommen hatten. Eine von ihnen Eleonore Drese, heute Kassiererin und Mitglied im KHV-Ausstellungsteam. Bei der Krippenaussstellung ist sie aktiv an der Gestaltung des umfangreichen Rahmenprogramms beteiligt. An drei Nachmittagen (1., 8. und 15. Dezember, 15 Uhr) lädt sie gemeinsam mit Hannelore Diekmann interessierte Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren zu Bastelnachmittagen in die Alte Cuesterey ein.
Die Krippenausstellung bleibt bis zum 9. Januar in Borbeck zu sehen. Das Muesum Alte Cuestery hat täglich (außer montags, Heiligabend und Neujahr) von 15 bis 18 Uhr seine Türen für interessierte Besucher geöffnet. Der Eintritt zu Aussstellung und Veranstaltungen ist frei.
Das Rahmenprogramm zur Ausstelllung vom 27. November bis 5. Dezember:
27. November, 16 Uhr, Eröffnung.
27. November bis 5. Dezember, Schnitzkunst live mit Tadeusz und Elzbieta Adamski.
Sonntag, 28. November, 12 bis 18 Uhr, Cuesterey-Café am Borbecker Weihnachtsmarkttag.
Mittwoch, 1. Dezember, 15 Uhr, Bastelnachmittag für Kinder.
Samstag, 4. Dezember, 17 Uhr, Öffnung des Cuesterey-Fensters mit Hannelore Diekmann.
Sonntag, 5. Dezember, 11 Uhr, Matinee „Da berühren sich Himmel und Erde“ mit Gitta Koch und Jevgenij Vitovskyy.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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