Borbecker Künstlergruppe hat sich für ihre Ausstellung spannende Gäste eingeladen
Plus bedeutet hier zwei mehr
Ein Pluszeichen steht für mehr. Das lernen schon Kinder in der Grundschule. Mehr Kunst von mehr Künstlern, das gibt es auch bei den Ausstellungen der Gruppe "3+". Dafür steht das Pluszeichen hinter der Formation aus Manfred Boting, Herbert Oettgen und Wilfried Rothmann. Diesmal sind es zwei, die dazukommen: Georg Pieron (Fotografie) und Robert Schätz.
von Christa Herlinger
Seit 2002 gibt es die Borbecker Künstlergruppe. Alle zwei Jahre stellen die drei Mitglieder in der Alten Cuesterey in Borbeck aus. Am Sonntag ist es wieder so weit. Dann geht die aktuelle Präsentation an den Start.
Kunsthistorikerin Dr. Hella Nocke-Schrepper begleitet die Gruppe seit ihren Anfängen. Und auch diesmal wird sie zur Eröffnung sprechen, mit den Besuchern der Vernissage einen gemeinsamen Rundgang durch die Ausstellung unternehmen.
Malerei und Fotografie
Das Untergeschoss des Kulturhauses gehört diesmal den Gästen, die sich hinter dem Pluszeichen verbergen. Maler Robert Schätz und Fotograf Georg Pieron. Helge Schneider, Wilfried Schmickler oder Hagen Rether - es sind bekannte Gesichter, die der Essener Fotograf abgelichtet hat. Analog und mit einer Kamera aus den 1970er Jahren. "Mir bleiben zehn Minuten, um mein Gegenüber davon zu überzeugen, dass es mir sein Gesicht anvertraut", erklärt der Folkwang-Absolvent. Vor Garderoben, auf Fluren, irgendwann zwischendurch, vor oder nach dem Soundcheck sind die Fotos entstanden. Doch das Zeitfenster, das die Technik Pieron eröffnet, reicht aus. Wie eine perfekte Komposition erscheinen die Porträts, zeigen den Menschen, den Künstler und ganz viel Atmosphäre.
Landschaften sind aktuelles Lieblingssujet
Robert Schätz hat viele Jahre als Scenic Artist bei nationalen und internationalen Film- und TV-Produktionen gearbeitet. In seinem Atelier in einer Scheune nahe Borken sind es heute aber vor allem die Prozesse an sich, das Experimentieren mit Farben und Kontrasten, die ihn faszinieren. "Oftmals werfe ich einfach einen Pinsel oder einen nassen Lappen auf die Leinwand und schaue, was passiert." Am Ende immer eine Menge. Perfekt setzt Schätz seine Landschaften in Szene. Derzeit das erklärte Lieblingssujet des Malers. Seine großformatigen Arbeiten und Pierons eindrucksvolle Schwarz-Weiß-Fotos treten in einen spannenden Dialog mit den Werken der 3+-Akteure.
Mehr Herz als Kopf
Jüngstes Mitglied im Bunde der drei ist Wilfried Rothmann. Der gelernte Grafische Zeichner hat sich auf den Weg gemacht. Vom Figurativen hin zum Abstrakten. "Ein Abenteuer", wie er erklärt. Doch der gebürtige Eisenacher fühlt sich wohl im neuen Genre. Ist angekommen. So wie auch Manfred Boting. "Ich bin kein Politiker", räumt der ein. Aber seine Arbeiten haben eine Botschaft. Egal ob im großen oder kleinen Format. "Ich höre beim Malen mehr auf mein Herz als auf meinen Kopf." Und deshalb sind die Themen, die Boiting in den Mittelpunkt seiner Arbeiten stellt, immer Dinge, die ihn beschäftigen. Starke Symbole, ganz subtil eingebunden und oftmals erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Es ist eine klare Sprache, die den Betrachter teilnehmen lässt an der Boting'schen Gedankenwelt.
Termine und Öffnungszeiten
Herbert Oettgen spielt mit monochromen Flächen, gestaltet in starken Farben. Bei seinen Objekten stellt er bewusst jüngere Arbeiten älteren gegenüber. "Verweißte" Alltagsgegenstände bilden den Anfang, später wird es konstruktivistischer. Farbe, Form und Aufbau treten in den Vordergrund.
Termine und Öffnungszeiten: Am Sonntag, 15. März, um 11 Uhr, wird die Ausstellung in der Alten Cuesterey am Weidkamp 10 in Essen-Borbeck eröffnet. Zur Begrüßung spricht Andreas Koerner vom KHV, anschließend Einführung und Rundgang mit Dr. Hella Nocke-Schrepper.
Die Ausstellung ist vom 15. bis 29. März in dem Borbecker Kulturhaus zu sehen. Geöffnet: Dienstag bis Sonntag, 15 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung. Der Eintritt ist wie immer frei.
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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