„Nur noch an Schräubchen drehen“

Wenn viele Leute aufeinander treffen - wie beim Marktfest 2011 - bedarf es einer guten Koordination. In Borbeck und Umgebung hat das in diesem Jahr aber alles gut funktioniert. Archivfoto: Winkler
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„Es muss nur noch an kleinen Schräubchen gedreht werden.“ Am Ende des Jahres war Harald Bräunlich, Leiter der städtischen Koordinierungsstelle, zufrieden mit den Veranstaltungen 2011 im Stadtbezirk IV.

Alles sei gut und geordnet verlaufen, so dass keine besonderen Nachbereitungen erforderlich gewesen seien und alle Beteiligten zuversichtlich in die Planung für das kommende Jahr, soweit nicht bereits erfolgt, einsteigen könnten.
Nach der Katastrophe in Duisburg (Love Parade) und den damit verbundenen Irritationen, welche bei diversen Veranstaltern aufgetreten sind, wurde die Koordinierungsstelle Veranstaltungen in Essen gegründet. Als zentraler Ansprechpartner sowohl für Veranstalter als auch die genehmigenden Stellen und weitere Beteiligte wie Polizei, Feuerwehr, EVAG oder Bezirksregierung informieren die Mitarbeiter und begleiten Veranstaltungen von der Planung bis zur Durchführung und, soweit notwendig, auch in der Nachsorge. Veranstalter selber erhalten so schnell Klarheit darüber, welche Genehmigungen im individuellen Falle notwendig sind; entsprechend zuständige Stellen können sich frühzeitig personell aufstellen oder auch verkehrstechnisch ausrichten. „Wir erteilen selbst aber keine Genehmigungen, ebensowenig Absagen“, so Bräunlich, es handele sich lediglich um eine Prozessbegleitung.
Im März begannen der Leiter und seine Kollegen mit der Arbeit. Seither, in den acht Monaten Tätigkeit, seien 850 Mitteilungen über verschiedenartige Veranstaltungen eingelaufen, 93 im Stadtbezirk IV. „Davon haben auch 90 stattgefunden“, referierte der Stellenleiter in der vergangenen Bezirksvertretungssitzung. Die drei übrigen, zwei Zirkus- und eine Musicalveranstaltungen, seien durch den Veranstalter selbst abgesagt worden. Insgesamt zehn der 90 Veranstaltungen fielen unter die Kategorie „1.000+“. So besuchten rund 10.000 Besucher das Borbecker Marktfest, etwa 3.000 Menschen tummelten sich dort zur gleichen Zeit.
Eine noch größere Menschenmasse brachte der Frintroper Martinszug hervor, etwa 7.000, „wohl einer der größten Martinsumzüge in NRW“, so Bräunlich. Wenn über 5.000 Menschen zusammen kommen, muss immer auch über ein Sicherheitskonzept nachgedacht werden. „Dies war hier aber nicht notwendig, da kein Gefahren- oder Konfliktpotential von der Veranstaltung ausging.“
Neben Großveranstaltungen in Essen wie „Essen Original“, dem Public Viewing oder auch der BVB-Meisterfeier bei deren Hauptsponsor Evonik, habe die jährliche Bandidos-Zusammenkunft in Borbeck eine der größten Aufgaben in 2011 dargstellt. Durch Gespräche mit der Gruppe konnte diese erstmalig von der Wüstenhöfer Straße ins Gewerbegebiet verlegt werden, „und blieb fast unbemerkt“, so Bräunlich. Dafür erntete er großen Dank der Bezirksvertreter.
Die Sicherheitsbestimmungen, betonte Bräunlich noch einmal, hätten sich in jüngster Zeit entgegen des Bauchgefühls vieler Veranstalter kaum verändert. Vielmehr seien alle Beteiligten sensibilisierter, so dass verstärkt auf die Einhaltung aller Vorgaben geachtet würde. Und dass sei teils auch mit finanziellem Mehraufwand verbunden, gibt der Fachmann zu. „Man könnte aber ebenso gut sagen, dass die Veranstalter an diesen Stellen bislang eingespart haben“, stellt er klar.
Bis auf kleine Diskussionen dieser Art aber kann er mit der bisherigen Arbeit, auch in Borbeck und Umgebung, nur zufrieden sein. Mit wachsender Erfahrung seien zudem noch weitere Verbesserungen in den Abläufen möglich.
Regelmäßig will die Stelle auch in Zukunft dem Bezirk IV Bericht zu ihren Erfahrungen erstatten. Und, soweit es die Zeit erlaubt, das ein oder andere Fest dann auch persönlich vor Ort begleiten.

Die Koordinierungsstelle Veranstaltungen sitzt im Rathaus, Porscheplatz 1, 4. Obergeschoss, Tel. 88 390 20, Email: koordinierung-veranstaltungen@essen.de .

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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