Musikalisches Frühlingserwachen ! Mit Pauken und Trompeten haben die Schönebecker das Konzertjahr 2015 eröffnet
Beim traditionellen Jahreseröffnungskonzert traf sich am Samstag im großen Saal der Dampfbierbrauerei in Borbeck eine große Schar von Freunden, Förderern und Familienangehörigen des Schönebecker Jugendblasorchesters. Dabei sollte man den Begriff Familie nicht so eng fassen. Denn gemeint sind nicht nur die Eltern, Großeltern und Geschwister der jungen Musikerinnen und Musiker. Gemeint sind alle Fans, die sich dem SJB verbunden fühlen. Auch ehemalige Aktive, sowohl aus dem musikalischen wie auch aus dem organisatorischen Bereich des Vereins erfreuten sich an diesem Abend an den Darbietungen der drei Orchesterformationen, bei denen mit Klassik, Rock und Pop wirklich für jeden Geschmack etwas geboten wurde. Zum ersten Mal wurde auch gesungen. Hannah Grabe überraschte das Publikum mit einer beeindruckenden Funk-Röhre, die in zwei Popsongs zu hören war.
Für die erst kürzlich gewählten Vorstandsmitglieder des Förderkreises und den Vorsitzenden Marcus Freitag war das Konzert ein willkommener Anlass, sich vorzustellen. Zuvor hieß es allerdings Abschied nehmen. Denn in jedem Frühjahr scheiden die Musiker aus, die das 25. Lebensjahr abgeschlossen haben.
In diesem Jahr musste nur eine Musikerin gehen, Linda Bendt mit ihrem Fagott. Linda Bendt war die Schwere des Abschieds anzusehen. Tief bewegt, hörte sie die Laudatio von Franz Josef Gründges, der auf humorvolle Art an die Zeit mit ihr erinnerte. Dass sie dem SJB in Freundschaft verbunden bleibt, ist keine Frage. Aber: „Jetzt studiert sie erst einmal Theologie und Mathematik, damit sie die Wahrscheinlichkeit, in den Himmel zu kommen, berechnen kann.“ meint Franz Josef Gründges.
Verabschiedet wurde auch der ehemalige Vorstand des Förderkreises. Der neue Vorsitzende Marcus Freitag dankte seinem Vorgänger Martin Nennstiel für die erfolgreiche Arbeit. Das ehemalige Führungsduo aus Martin Nennstiel und Altfrid Breiderhoff hinterlässt große Schuhe, in die der neue Vorstand nun hineinwachsen muss. Aber zum Glück geht man niemals so ganz …!
Schon bei der Jahreshauptversammlung hatte Franz-Josef Gründges die passenden Worte zum Abschied gefunden: „Es spricht alles dafür, dass man die Arbeit dieses Vorstandes nur loben kann. Es wurde eine solide und auch innovative Arbeit geleistet“. Und Gründges muss es ja wissen. Er selbst hatte zuvor lange Jahre den Posten des Vorstandsvorsitzenden beim SJB inne.
Die besonderen Verdienste der scheidenden Aktiven um Nennstiel und Breiderhoff sind sicher im Bereich der Ausbildung und Nachwuchsbetreuung zu sehen. Die strenge Auswahl der Musiklehrerinnen und -lehrer garantiert die hohe Qualität des Einzelunterrichts. Und obwohl es für viele Kinder im Schulalltag immer weniger Freiräume gibt, bleibt doch die Nachfrage nach einer Ausbildung beim SJB hoch.
So wichtig wie das musikalische Können ist die technische Ausrüstung für den Orchesterbetrieb. Man kann sagen, dass die Akteure des ehemaligen Vorstands das SJB erst auf den Stand der Technik gebracht haben. Beleuchtung, Tontechnik, Mikrofone, hunderte Meter verschiedenster Kabel, und vieles mehr wurde angeschafft, so dass das SJB nun für alle Konzerte gut ausgerüstet ist. Um das alles entsprechend aufbewahren zu können, musste der Keller des Vereinshauses an der Schlossstraße - der Notenkiste - mit viel Einsatz trocken gelegt und renoviert werden. Wer glaubt, der Vorstand hätte sich bei solchen Aktionen auf´s Organisieren beschränkt, der irrt. Gemeinsame Einsätze in und um die Notenkiste waren immer von einer großen Verbundenheit des Förderkreises mit den Musikern geprägt. Wenn angepackt werden musste, dann waren alle mit dabei. Das soziale Engagement des Vereins zeigt sich unter anderem bei der Borbecker Weihnachtstafel, die Nennstiel und Breiderhoff neu etabliert haben. Die Veranstaltung im vergangenen Dezember fand in der ganzen Stadt große Anerkennung.
Martin Nennstiel wünschte dem Orchester alles Gute und dem neuen Vorstand Mut und genügend Energie, damit an der hohen Qualität festgehalten werden kann. „Es war eine schöne Zeit mit Euch“ sagt er zum Abschied.
Auf das neue Team um Marcus Freitag warten spannende Aufgaben. Dabei ist es besonders wichtig, bei allem Bemühen um die ernsthafte Musik auch den Spaßfaktor nicht außer Acht zu lassen.
Autor:Birgit Kaiser de Garcia aus Essen-Borbeck |
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