Küchen-Musik in der Essener Philharmonie
„Wer hat das Essen bloß gekocht? Das ist ja ekelig!“ Der 3a schmeckt es nicht, und das bringt die Essener Klasse in der Turnhalle auch schonungslos zum Ausdruck. In der Turnhalle? Gegessen wird dort natürlich nicht, aber geschauspielert und vor allem kreativ und vielseitig musiziert.
Rund ein halbes Jahr über haben sich die Räumlichkeiten der Schlossschule in Essen-Borbeck regelmäßig in eine Kulturwerkstatt verwandelt. Ortrud Kegel (Musikpädagogin, Flötistin und Improvisatorin aus Köln), Thomas Beimel (Essener Komponist und Bratschist) und Gunda Gottschalk (deutsche Violinistin) haben „Kitchen Song“ mitgebracht, ein Kompositionsprojekt im Kinder- und Jugendprogramm der TUP, Theater und Philharmonie Essen, gefördert von der PwC-Stiftung Jugend-Bildung-Kultur.
„Nicht irgendein Programm, sondern ein maßgeschneidertes“, betont Kegel. Als Grundlage habe das Projektteam die Küchen-Idee entwickelt, als alltäglichen Ort voller akustischer Möglichkeiten und szenischer Einheiten. „Gespräche beim Mittagessen, das Rauschen des Radios, Besteckkonzerte“, all dies und viel mehr biete der Arbeits- und Lebensraum, wissen die Leiter. Gemeinsam mit den Kindern habe man dann konkrete Ideen gesammelt, aus denen kleine Musikstücke und Theaterszenen entstanden. Die Instrumente brachten die Schüler aus den eigenen Haushalten mit. Zwar mussten lauttönende Kaffeemaschinen, Toaster und Mixer besser zuhause bleiben, doch auch mit Kochlöffeln und Töpfen, Quirlen und leeren Flaschen lassen sich Geräusche und Songs machen, und das nicht zu knapp.
Die Generalprobe geht am heutigen Mittwoch über die Bühne, am Donnerstag, 18. Juni, und Freitag, 19. Juni, jeweils 11 bis 12 Uhr wird in der Philharmonie aufgeführt. Küchengäste und Musikfreunde sind willkommen.
Autor:Sara Drees aus Dortmund |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.