Kostenlose Zeichenworkshops in der Alten Cuesterey

Für die Borbeckerinnen Barbara van Uem und Klaudia Possemeyer ist die Jahresausstellung des Ateliers Malschule 76 etwas besonderes. Und das gleich in doppeltem Sinne.

Denn zum einen präsentieren die Hobbymalerinnen nicht allzu oft ihre Arbeiten einem breiten Publikum. „Das geschieht eigentlich nur einmal im Jahr, eben bei der Jahresausstellung“, so van Uem. Zum anderen ist die Ausstellung für die beiden Malschülerinnen in diesem Jahr quasi ein Heimspiel. Denn erstmals findet die Präsentation der Arbeiten nicht in den Frillendorfer Atelierräumen der Malschule statt, sondern in der Alten Cuesterey mitten in Borbeck.

Vorwiegend Realismus, wenig Abstraktes

Gemeinsam mit 22 weiteren Malschülerinnen und Malschülern zeigen die beiden dort von Sonntag, 24. August, bis Sonntag, 7. September, ihre Werke. Das sind zahlenmäßig mehr als 60 Arbeiten. Vorwiegend realistische Werke, einige wenige abstrakte. Die gegenständliche Malerei, da sind sich die Atelierschüler sicher, erlebe derzeit eine Renaissance. „Außerdem kann man sich nur vom Realismus hin zum Abstrakten entwickeln“, ist sich Barbara van Uem sicher. „Perspektive, Bildaufbau, das sind Dinge, die man beherrschen muss.“ Regelmäßig, einige von ihnen sogar mehrfach die Woche, treffen sich die Hobbykünstler in der Frillendorfer Malschule. Professionelle Hilfestellung bei der Umsetzung der verschiedenen Techniken, beim Bildaufbau und dem Einsatz der Farben gibt es von Ewa Kwasniewska und Czeslaw Fojcik. Die studierten Kunstmaler sind Leiter des Ateliers.

Techniken erlernen und den Blick schulen

Sie lassen ihren Schülern freie Hand, bieten Gelegenheit zu Austausch und Diskussion. „Das ist genauso wichtig, wie das Erlernen der Zeichentechniken oder der Schulung des Blicks“, findet Marion Zielgast. Auch sie malt bereits seit Jahren im Atelier 76. „Es ist spannend zu sehen, was die anderen machen, wie sie sich entwickeln.“
Für die Hobbykünstler ist die Malerei inzwischen mehr „Leidenschaft als Hobby“. Und sie verstehen eine Menge von dem, was sie tun. Das findet auch Czeslaw Fojcik. „Es verdient Hochachtung, dass engagierte Laien derart aussagekräftige Werke schaffen“, lobt der professionelle Kunstmaler seine Schüler. Malen und zeichnen lernen, das kann nach Ansicht der Malschulleiter jeder. „Allerdings muss man Zeit investieren, es ist keine schnelle Sache.“

Kostenlose Zeichenworkshops

Wer sein Talent einmal selbst unter Beweis stellen möchte, kann dies während der Ausstellung tun. Jeweils an den Wochenenden (30./31. August und 6./7. September) finden von 15.30 bis 17.30 Uhr kostenlose Zeichenworkshops statt. Material wird gestellt. „Wer allerdings schon Zeichenkohle oder Pastellkreide hat, kann dies gerne mitbringen“, so Ewa Kwasniewska.

Die Ausstellung wird am Sonntag, 24. August, 15 Uhr eröffnet. Prof. Dr. Fiorella Sommer-Link, vielgefragte Solistin und Kammermusikerin, wird an diesem Nachmittag ein kleines Konzert für Violine geben. Porträtiert wird sie dabei von Czeslaw Fojcik.