Der ganz persönliche Shut down des Markus Maria Menzelowski
Kino-Premiere

******KINO-PREMIERE******

Endlich kommt die heiß ersehnte Fortsetzung des legendären Ausraster-Dramas "Falling down", damals gespielt von Michael Douglas als genervten Feierabend-Rambo, deutschlandweit in die Kinos.

Im zweiten Teil der der Ruhrpottproduktion spielt Achim Feldman den eigentlich biederen Angestellten Markus Maria Menzelowski, dem nach einem harten Arbeitstag als Biertester in der Essener Stauder Brauerei alle Sicherungen durchbrennen.

Die Story:

Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit ist Menzelowski auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen. Trotz eigener Meinung, freiheitlichen Denkens und kritischer Hinterfragung, hält er sich gewissenhaft an die Vorgaben zur Vermeidung von Ansteckung im öffentlichen Raum in Zeiten von Corona. Er trägt Nasen-Mundschutz dort wo es verpflichtend ist, schon allein wegen seines beruflich bedingten Mundgeruchs, und hält gewissenhaft den Mindestabstand zu anderen Menschen ein, um sich selbst, aber vor allem andere Menschen nicht zu gefährden. Das ist für ihn eine Form von Respekt und Logik.

Als er in der S9 Richtung Borbeck zur Dampfbierbrauerei unterwegs ist, um ein neues Produkt vorzustellen, nimmt das Drama seinen Lauf. Die vielen Idioten, die den Mundschutz nur halb über dem Mund tragen, ignoriert er noch geflissentlich, und auch die übliche Mischpoke von Halbstarken, die meinen sie müssten provozieren mit ihrer Dummheit, ist er auch in normalen Zeiten schon gewohnt gewesen. Leben und leben lassen war schon immer seine Devise. Schließlich ist er kein Denunziant oder Zurechtweiser.
Doch als sich jemand im Abteil neben ihn setzt, ohne Mundschutz, schlodderig aussehend, verschnupft wirkend, da sieht man in einer perfekt inszenierten Szene, wie Menzelowski eine erste Schweißperle die Schläfe herunter rinnt, und wie seine Brille langsam beschlägt.

Und als dieser respektlose Typ plötzlich lauthals anfängt zu niesen, muss Menzelowski an seine durch Covid19 verstorbene Großmutter denken, und das Drama nimmt seinen Lauf.

Der ganz persönliche Shut down des Markus Maria Menzelowski beginnt.

Fazit: Ein packendes Ruhrpott-Drama um Respekt und Rücksichtnahme, mit teils heftigen Szenen. Achim Feldman verkörpert den biederen Menzelowski so eindringlich und authentisch, dass man sich am Ende des Films zweimal überlegt, ob man seinen Mundschutz in Bus und Bahn gar nicht, oder provozierend falsch aufsetzt.
Prädikat sehr sehenswert. 🙏

Autor:

Achim Feldhordt aus Essen-Borbeck

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