Kathrin Schlosser stellt in der Dampfe aus
Viele Tage schon steckt Kathrin Schlosser bereits in der Konzeption einer Ausstellung, die ab Samstag, 14. September, im Sudhaus der Borbecker Dampfbierbrauerei in Essen zu sehen sein wird. Eine passende Kulisse für eine junge Frau in Experimentierlaune.
„Was ich zeige und wo ich es aufhänge, entscheide ich in Eigenregie“, hat die Künstlerin von Dampfe-Geschäftsführer Martin Grahl freie Hand erhalten. Der Kontakt kam über einen Bekannten zustande, Grahl gefielen die Werke und schnell war klar, dass er ihr Raum für ihre Kunst zur Verfügung stellen würde, auf Zeit jedenfalls. Das ist ein Novum für die Dampfe, speziell das Sudhaus, „das ist die erste Ausstellung, die hier stattfindet“, so der Chef. Und auch die 26-jährige Borbeckerin weiß, „normalerweise kommt man hier gar nicht rein, lediglich im Rahmen einer gebuchten Führung.“
30 Bilder und ein paar Schirme
Rund 30 Bilder und einen Strauß Schirme, die als Deckeninstallation die Höhe des Raumes füllen sollen, hat Schlosser mitgebracht. Zu sehen sind Menschen, Affen, ein Motorrad und allerhand Oldtimer. Es geht um Entwicklung und Technik, um Zeit und Zerfall. „Ich mag alles, was so ein bisschen abbröckelt“, lacht sie, und davon sei auch ihre Arbeit inspiriert. Als Maler-Meisterin habe sie sich grundlegendes Wissen und Handwerk angeeignet, „und jetzt mache ich es genau so, wie man es nicht machen sollte“. Die Essenerin, die derzeit Airbrush an der IBKK in Bochum studiert, probiert sich eben aus. Gern vermischt sie Farben und Materialien, die eigentlich nicht zusammen gehören. Sie schafft, verwandelt, zerstört, und baut danach wieder neu auf. Dabei entstehen verschiedene Strukturen und Schichten. In einem Bild, das meist darauf aufbaut, ein Motiv realistisch in Graustufen abzubilden, können schon mal Acryl- und Ölfarben und dann wieder Wachsmaler in Gebrauch kommen. Auch Sprühlacke, Löse- und Reinigungsmittel, Pinsel, Schwamm, Spachtel und Spritzpistole gehören zum Repertoire. „Manchmal schmeiße ich dann aber auch was weg“, gesteht sie, dass Experimente eben auch schief gehen können.
Doch genug Arbeiten für das Sudhaus zusammen zu bekommen, das fiel Kathrin Schlosser nicht schwer. „Diese sind alle im laufenden Jahr entstanden“, erklärt sie. Manchmal bastelt sie an mehreren Werken gleichzeitig, stellt eines mal zurück, beginnt ein neues. „Ich habe eine große Werkstatt im Hinterhof“, genießt sie quasi Künstler-Luxus und kann ihrer Produkivität somit stets freien Lauf lassen.
Eröffnung am Samstag, 14. September, ab 18 Uhr
Bei der Eröffnung am Samstag ab 18 Uhr können Kunst-Liebhaber sich selbst ein Bild vom Schaffen der Borbeckerin machen. Anschließend bleibt die Ausstellung bis 13. Oktober bestehen. Sonntags und mittwochs zwischen 17 und 19 Uhr ist die Künstlerin vor Ort, ermöglicht Besuchern Zugang und beantwortet gern auch Fragen zur Präsentation. „Ich komme aber auch gern auf Anfrage zu weiteren Terminen“, verspricht sie. Unter Tel. 0170/2987511 kann man Kathrin Schlosser anfragen.
Autor:Sara Drees aus Dortmund |
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