Junge Borbeckerin verfasst ihr erstes Buch!
Liebesgrüße aus Minsk – wo die Babuschka regiert und Heringe Pelzmäntel tragen
„Du musst tun, was dich glücklich macht“, mit diesen Worten ihrer Mutter, fiel der damals 21-jährigen Studentin Nadine so manche Entscheidung leichter. In der kurzen Zeit nach ihrem Abitur am Mädchengymnasium Essen-Borbeck überschlugen sich die Ereignisse für die junge Frau förmlich. Um ihren Traum an einer besseren Welt mitzuwirken, studierte sie 2003 in Frankreich Politik- und Osteuropa-wissenschaften. Eine Riesenchance erhielt sie, als ihr eines Tages eine Praktikumsstelle bei der Europäischen Kommission in Kiew/Ukraine und Minsk/Belarus (Weißrussland) angeboten wurde. Sprachlich fit in Englisch, Französisch und Russisch begab sie sich in ein Land, dessen Kulturen, Traditionen und Gepflogenheiten doch für einen jungen Menschen weitesgehend unbekannt waren. Sie nahm mutig diese Herausforderung an und flog 1600 km von Deutschland in ihr Abenteuer.
Wenn man einmal ehrlich ist: was wissen wir über Weißrussland, ein Land weit im Osten Europas? Bei den meisten Menschen hört die Vorstellung bei eiskalten Wintern, Fellmützen und komplizierter Sprache auf. Nicht nur um persönliche Eindrücke der Autorin geht es in dem Buch „Liebesgrüße aus Minsk“. Die Leser erfahren sehr viel Wissenswertes über die Menschen und deren Traditionen. Es fängt bei der Sprache an. Nadine Lashuk erklärt, dass russisch dort nicht gesprochen wird, sondern belarussisch. So nahm sie die Herausforderung an, diese Sprache, die aus einer Mischung von Russisch und Polnisch besteht, zu erlernen.
Das öffentliche Verkehrsnetz besteht aus Linienbussen, Straßenbahnen, Metrolinien und Marschrutkas, die auf einen Westeuropäer recht abenteuerlich wirken, da sie auf Zuruf anhalten, um die Fahrgäste hinaus zu lassen. Viele weitere Alltagssituationen beschreibt Nadine L. sehr authentisch und man merkt förmlich, wie sie einiges mit einem „Augenzwinkern“ betrachtet.
Die unermessliche belarussische Gastfreundschaft beeindruckte sehr.
Ihre Praktikumstätigkeit trug in großem Maße dazu bei, die EU-Beziehungen mit Belarus eingehend zu betrachten. Sie organisierte Veranstaltungen, gestaltete die Webseite der Delegation neu und gab Kurse zur deutschen Demokratie für Studenten.
Inzwischen ist Nadine Lashuk wieder mit ihrem Mann und ihren zwei gemeinsamen Kindern nach Essen zurückgekehrt, wo sie nach ihrer Elternzeit gerne als Projektmanagerin tätig sein möchte. Ihre Erlebnisse der letzten Jahre hat sie nun in einem wunderschönen Buch zusammengefasst. Denn es dauerte nicht lange bis einige Verlage auf ihre Erlebnisse aufmerksam wurden, die sie in einem Blog zusammengefasst hatte.
Auch die Romantik kommt in „Liebesgrüße aus Minsk“ , erschienen im Piper-Verlag, nicht zu kurz, denn was Nadine L. vor ihrem Aufenthalt nie für möglich gehalten hatte, trat ein: sie lernte ihre große Liebe kennen. Wie groß die Liebe sein kann, beweist Nadines Geschichte auf jeden Fall, denn wer in Weißrussland seinen Traumprinzen findet, muss sich zuerst mit seiner Mutter, der Babuschka, einigen. Ein liebevoll geschriebenes Buch - wer es einmal in die Hand bekommt, legt es so schnell nicht wieder weg.
Pizza Minsk – ein kulinarisches Erlebnis für jeden Pizzafan!
Das eine oder andere belarussische Rezept, wie Pizza mit Mayonnaise und sauren Gurken, verrät Nadine L. in ihrem Buch und einige wunderschöne Farbfotos vermitteln einen tollen Eindruck ihrer Erlebnisse.
Nadine L. kann sehr stolz auf sich sein über dieses gelungene Buch, ihre Familie und Freunde sind es mit Sicherheit. Sie konnte während ihrer Zeit in Minsk ein kleines bisschen dazu beitragen, dass das Land offener und moderner wurde.
Wer nun wissen möchte, wie es mit der Autorin, der Babuschka und den Belarussen weitergeht, kann sie auf ihrem Blog besuchen: nadinelashuk.wordpress.com.
Außerdem schon jetzt vormerken: am verkaufsoffenen Sonntag, dem 29. Mai 2016 liest Nadine Lashuk persönlich aus ihrem Buch in der Buchhandlung „Das Buch“, Rudolf-Heinrich-Str. 8 in Borbeck Mitte vor.
Autor:Carmen Dluzewski aus Essen-West |
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