Holger Gravius öffnet im Rahmen der Kunstspur erstmals sein Atelier
![Menschen am Meer. Ihre Silhouetten spiegeln sich auf einer diffusen Fläche. Die Fotografie ist eine von vielen Arbeiten, die Holger Gravius im Rahmen der Kunstspur am 23. und 24. September an der Ripshorster Straße 366 zeigt. Foto: privat](https://media04.lokalkompass.de/article/2017/09/19/9/900759_L.jpg?1558427468)
- Menschen am Meer. Ihre Silhouetten spiegeln sich auf einer diffusen Fläche. Die Fotografie ist eine von vielen Arbeiten, die Holger Gravius im Rahmen der Kunstspur am 23. und 24. September an der Ripshorster Straße 366 zeigt. Foto: privat
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Die fünf Menschen, deren Silhouetten sich auf einer diffusen Fläche spiegeln, bilden eine eigenartige Formation. Eine reale Situation oder aber künstlich am Computer erzeugt? Der Betrachter der Fotografie ist verunsichert. Genau das kalkuliert Holger Gravius ein. Er möchte Fragen aufwerfen mit seinen Arbeiten. Insgesamt 40 Werke – Fotografien, Skulpturen und Malerei – zeigt der Essener Künstler und Architekt am 23. und 24. September erstmals im Rahmen der Kunstspur.
Das Thema Ambiguität, die Uneindeutigkeit, zieht sich durch seine Arbeiten wie ein roter Faden. „Ich möchte damit zum Nachdenken anregen“, sagt Gravius. Rätselhafte Momente wohnen nicht nur seinen Fotografien inne, die – auch wenn sie nicht so aussehen – meist spontan bei Streifzügen mit der Kamera entstehen. Auch seine Skulpturen fordern den Intellekt des Betrachters. Aus der Kombination von Fundstücken („objets trouvés“) mit artifiziellen Elementen entstehen Interventionen oder Arrangements im Stil der Land Art. Natürliches und von Menschenhand Geschaffenes fügt er neu zusammen, montiert zum Beispiel Quarzkiesel in eine Metallplatte, die dann hinterleuchtet wird. Dabei schöpft er u. a. aus seiner Ausbildung bei Götz Stoeckmann (Gruppe formalhaut), Shin Egashira und David Greene (Archigram) in London und Tokyo.
Kontrapunkt zum lauten Alltag
Bei seinen Werken lässt sich Gravius inspirieren von Vorbildern wie dem britischen Land Art-Konzeptkünstler Richard Long oder dem US-amerikanischen Minimalisten Carl Andre. Die Arbeiten des Essener Künstlers stellen Kontrapunkte zu unserem oft lauten und allzu bunten Alltag dar: „In der Kunst suche ich bewusst den stillen Moment“, beschreibt Holger Gravius. Schlichtheit und Reduktion kennzeichnen sowohl seine Fotografien als auch seine Skulpturen und Gemälde. Den Gedanken der Einfachheit hat er bei seinen Studienaufenthalten in Japan kennen und schätzen gelernt: Er ist Bestandteil der Zen-Philosophie, von der Gravius sich auch als Architekt inspirieren lässt.
Das Atelier von Holger Gravius öffnet zur Kunstspur am Samstag, den 23. September, und am Sonntag, 24. September, jeweils von 15 bis 19 Uhr die Türen seines Ateliers an der Ripshorster Straße 366. Der Künstler ist anwesend, der Eintritt frei.
Kunstspur
Die „Kunstspur“ gewährt bereits zum 19. Mal in Folge spannende Einblicke in kreative Entstehungsprozesse. Am 23./24. September (Essener Norden) öffnen Künstlerinnen und Künstler ihre Ateliers, um sich dem breiten Publikum vorzustellen. Die Kunstspur wird vom Kulturbüro der Stadt Essen organisiert. Kunstspur
![Menschen am Meer. Ihre Silhouetten spiegeln sich auf einer diffusen Fläche. Die Fotografie ist eine von vielen Arbeiten, die Holger Gravius im Rahmen der Kunstspur am 23. und 24. September an der Ripshorster Straße 366 zeigt. Foto: privat](https://media04.lokalkompass.de/article/2017/09/19/9/900759_L.jpg?1558427468)
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Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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