Ein kleines bisschen Ruhrpott in Polen

Die "Schachtzeichen" gehen mit auf die Reise nach Polen. | Foto: Winkler
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  • Die "Schachtzeichen" gehen mit auf die Reise nach Polen.
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Die 39 Bilder sind sorgfältig in Kartons verpackt. Schließlich sollen sie die Reise nach Polen unbeschadet überstehen. Im Museum Cafe Silesia in Zabrze wird der Borbecker Peter Schmatolla seine Werke zeigen. Vom 3. bis 21. September nimmt der gebürtige Oberschlesier in seiner einstigen Heimat an einer Ausstellung teil.

„Die Ausstellung ist Teil des Veranstaltungsprogramms 90 Jahre Stadt Zabrze“, erklärt Peter Schmatolla. Im Februar erhielt der Borbecker die Einladung zur Teilnahme. Rege Korrespondenz zeugt seit dem von der intensiven Vorbereitung. Ehefrau Gabriele hat kräftig mitgeholfen. „Nach so vielen Jahren wieder auf Polnisch zu schreiben, das war nicht ganz einfach“, erinnert sie sich. „Schließlich sind wir 1970 aus Polen weggegangen.“
Zeigen wird der Borbecker in Polen Ansichten von Zechen des Ruhrgebiets. „Die Zeche Wolfsbankring habe ich nach Vorlagen aus alten Chroniken gemalt, auf Prosper Haniel in Bottrop wird bis heute gearbeitet.“ Zu zeigen, wie das Ruhrgebiet früher einmal war, was gewesen und sich verändert hat - das ist Schmatollas Intention.
„Und in die Region Sabzre passt das Thema natürlich gut, auch dort wird Bergbau betrieben.“ Anlässlich des Kulturhauptstadtjahrs 2010 ist ein Großteil der Arbeiten entstanden, im November letzten Jahres war die Zechen-Ausstellung bereits im Raum für Kunst am Kraienbruch zu sehen.
Bis zu seiner Ausreise war Peter Schmatolla Mitglied der Malkunst-Amateurgruppe im Kulturhaus der Zeche Zabrze. Anlässlich seiner nächsten Reise nach Polen ist auch ein Treffen mit den ehemaligen Gruppenmitgliedern geplant. „Ich war damals der Jüngste. Sicherlich werden einige bereits verstorben sein, auf jeden Fall sind wir alle viele Jahre älter geworden.“
Die Liebe zur Kunst und den Farben ist dem gebürtigen Oberschlesier quasi in die Wiege gelegt. „Schon als Kind und Jugendlicher habe ich gemalt“, erinnert sich Schmatolla. Mit dem Verkauf seiner Werke hat er damals versucht, das Familieneinkommen aufzubessern. „Wir waren viele Kinder zu Hause, mein Vater kam erst spät aus Russland zurück. Da war jede zusätzliche Einnahme willkommen.“
Seit 2008 ist Peter Schmatolla Rentner. „Hier in Essen war ich als Handwerker selbstständig, da blieb kaum Zeit zu malen.“ Dass hat sich mit Eintritt in den Ruhestand geändert. Mehr als 140 Werke - so schätzt der Autodikat - sind seit dem entstanden.
An Ideen für neue Ausstellungskonzepte mangelt es Peter Schmatolla nicht. „Das nächste Projekt ist die Teilnahme an der Kunstspur 2012.“ Der Raum für Kunst öffnet am Samstag, 29. September, ab 15 Uhr seine Türen. Mitglieder „der kurve“ stellen aus und laden Kunstinteressierte ein, sich mit ihren Arbeiten zu beschäftigen und darüber ins Gespräch zu kommen.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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