Peter Schmatolla ist mit seinen Arbeiten zu Gast in der Borbecker Stadtteilbibliothek
Dieser Mann passt in keine Schublade
In seinem Kopf wirbeln die Ideen nur so durcheinander: Ideen für neue künstlerische Projekte. Peter Schmatolla hat unbändige Lust. Auf neue Themen, neue Techniken und neue Arbeiten. "Dabei müssen wir schon jetzt alles fein säuberlich sortieren und ablegen, ansonsten suchen wir uns nach bestimmten Bildern müde", verrät Ehefrau Gabi.
von Christa Herlinger
Und so sind im Hause Schmatolla Landschaften, Akte, Aquarelle oder Ölbilder allesamt gelistet. Die Kartons, in denen sie in Regalen und Schränken im Atelierzimmer des gebürtigen Polen stehen, wurden mit entsprechenden Farbpunkten versehen.
Emsiger Künstler und gut beschäftiger Aussteller
Das System macht Sinn. Denn Peter Schmatolla ist ein emsiger Künstler und ein gut beschäftigter Aussteller. In seiner neuen Heimatstadt Mülheim an der Ruhr ist der 76-Jährige ebenso gut vernetzt wie in der alten Heimat Borbeck. Und an beiden Standorten präsentiert er regelmäßig seine Werke.
Dass er sich nicht gerne in eine Schublade stecken lässt und sich auch in Sachen Technik nur ungern festlegt, das macht die aktuelle Ausstellung des gelernten Malers und Dekorationsmalers in der Stadtteilbibliothek deutlich. Realistisch oder abstrakt, Essener Industriegeschichte, Borbecker Landmarken oder Porträts - bei Peter Schmatolla darf es immer ein bisschen mehr sein.
Blick aus dem Küchenfenster
eingefangen
Und so zeigt Schmatolla an der Gerichtstraße eine bunte Mischung verschiedenster Motive und Techniken. "Eine Art Erinnerungsausstellung", verrät er. Dokumentiert wird sein kreatives Schaffen der Jahre 2004 bis 2019. "Einen Großteil der Zeit haben wir am Weidkamp in Borbeck gewohnt", berichtet Ehefrau Gabi. Deshalb darf in der Bibliothek natürlich auch der Blick aus dem Küchenfenster der beiden nicht fehlen. "Wir konnten direkt auf die Borbecker Dampfbierbrauerei schauen, diesen Blick hat mein Mann eingefangen."
Jede Menge Borbecker Motive
Neben der Dampfe sind es das Schloss, der historische Steenkampf Hof am Reuenberg oder die Alte Cuesterey, die Schmatollas Liebe zum Stadtteil deutlich machen. Und beim Bummel entlang der Ausstellungswände werden die Borbecker ganz sicher auch den einen oder anderen ganz persönlichen "Borbecker Moment" in der Präsentation finden. Die bleibt bis Ende des Jahres in den Räumen an der Gerichtstraße zu sehen. "Zu unseren Öffnungszeiten", erklärt Bibliotheksleiterin Maria Heitkamp. Sie freut sich, Peter Schmatolla bereits zum zweiten Mal als ausstellenden Künstler begrüßen zu können. "Dass wir Kreativen in unserem Hause regelmäßig eine Plattform bieten, auf der sie ihre Arbeiten einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen können, ist ja nicht neu. Umso schöner ist es da, wenn Künstler uns regelmäßig anfragen, wir sie mit immer neuen Arbeiten unseren Besuchern vorstellen können."
Derzeit im Metallo-Plastica-Fieber
Ideen für neue Arbeiten hat Peter Schmatolla noch eine Menge. Und auch eine neue Technik, die ihn gerade besonders fasziniert und beansprucht: Metallo-Plastica nennt sich die. "Dabei werden Formen und Linien aus feinen Metallstückchen zusammengesetzt und auf eine Leinwand oder Fläche aufgetragen", verrät Schmatolla. Und die Metallstückchen "bastelt" das Mitglied der Künstlergruppe "Die Kurve" in Heimarbeit quasi selbst. "Aus feinen Drähten."
Mehr Borbecker Motive, mehr neue Arbeiten und damit mehr Schmatolla werden die Borbecker demnächst noch an anderer Stelle bewundern können. Im "Café Augenblick" soll noch in diesem Jahr die nächste Präsentation des kreativen Kunstschaffenden zu sehen sein.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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